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Der Anschlag in  der Provinz Nangarhar galt einem Konvoi US-amerkanischer Streitkräfte.

Foto: REUTERS/Stringer

Jalalabad - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der NATO-Truppen in Ost-Afghanistan sind mindestens zehn Zivilisten und ein US-Soldat getötet worden. Zunächst war von mindestens 20 Toten die Rede gewesen. Unter den Toten ist auch eine 13-Jährige, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. 74 Menschen wurden demnach zum Teil schwer verletzt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Im Norden griffen Taliban im Bezirk Faisabad den örtlichen Gouverneur an, dabei starb ein Mensch, sechs weitere wurden verletzt. Der afghanische Präsident Hamid Karzai verurteilte das Selbstmordattentat im Osten seines Landes.

Bei dem Sprengstoffanschlag im Osten seien neun Einheimische noch am Schauplatz des Attentats gestorben, nahe einem häufig sehr belebten Markt, sagte der Gouverneur des Bezirks Batikot in der Provinz Nangarhar. Der Angreifer hatte sich dicht bei dem Truppen-Konvoi, der auf der Straße von Torkham an der Grenze zu Pakistan in die Provinzhauptstadt Jalalabad unterwegs war, in einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in die Luft gejagt.

Anschlag geht auf das Konto der Taliban

Die Streitkräfte teilten mit, der US-Soldat sei verletzt worden und auf dem Weg ins Lazarett gestorben. Das 13-jährige Mädchen starb im Krankenhaus. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mujahid übernahm im Namen seiner Organisation die Verantwortung für das Attentat. Bei dem Taliban-Angriff im vergleichsweise friedlichen Norden Afghanistans starb ein Lehrer, wie die Polizei mitteilte. Auch der Bezirksgouverneur, gegen den der Angriff gerichtet war, sei verletzt.

Das Verteidigungsministerium in London gab bekannt, dass bereits am Mittwoch zwei britische Soldaten durch eine Explosion in der unruhigen Provinz Helmand getötet worden seien. Sie seien auf einer Routine-Patrouille im Bezirk Garmsir gewesen, als sich die Explosion ereignet habe. Deren Ursache sei noch unklar, hieß es weiter. Karsai hielt sich am Donnerstag zu Gesprächen mit dem britischen Premierminister Gordon Brown in London auf. Er bezeichnete den Selbstmordanschlag auf den Truppen-Konvoi als "barbarischen Akt der Feinde Afghanistans", der jetzt "Dutzende Familie in Kummer gestürzt" habe.

Unterdessen haben die für öffentliche Massenhinrichtungen während ihrer Herrschaft bekannten Taliban jetzt an die UNO appelliert, die afghanische Regierung zur Aussetzung aller Exekutionen zu veranlassen. Sie begründeten dies am Donnerstag mit Bedenken, dass den Verurteilungen keine fairen Verfahren vorausgegangen seien. Die Taliban sprachen auf ihrer Internetseite von einem "barbarischen Akt" und appellierten an UNO, EU, Rotes Kreuz und Menschenrechtsgruppen, weitere Hinrichtungen zu verhindern. (APA/AFP/Reuters)