Bild nicht mehr verfügbar.

Clinton-Jünger unter sich: John Podesta und Madeleine Albright greifen neuerdings Barack Obama unter die Arme.

Foto: AP Photo/Jens Dige, POLFOTO

Beobachter sprechen schon von einer „dritten Amtszeit für Bill Clinton"

***

Washington/Wien - Was sich an exponierten Positionen abgezeichnet hat, setzt sich auch weiter unten auf der Hierarchieleiter fort: Frühere Berater Bill Clintons besetzen zunehmend Schlüsselpositionen im Team des designierten US-Präsidenten Barack Obama.
Neben dem kommenden Stabschef im Weißen Haus Rahm Emanuel und dem Leiter des Übergangsteams John Podesta wurden nun weitere Clintonianer mit dem Transition-Management in Schlüsselministerien beauftragt: Josua Gotbaum, ehemals Staatssekretär im Finanzministerium, und der frühere Leiter des National Economic Council, Michael Warren, sollen die Übernahme des Finanzministeriums überwachen. Als Finanzminister selbst ist weiterhin Larry Summers im Gespräch, der diese Position unter Clinton bereits inne hatte. Das Ministerium gilt wegen des 700-Milliarden-Dollar-Plans für die Finanzwirtschaft als zentral für die Präsidentschaft Obamas.

Den Übergang im Außenministerium - Stichwort: Kriege im Irak und in Afghanistan, Nuklearstreit mit dem Iran - sollen Thomas Donilon und Wendy Sherman so reibungslos wie möglich gestalten. Donilon war unter Clinton Staatssekretär im State Department, Sherman fungierte als Beraterin in Sachen Nordkorea. Heute ist sie Partnerin in der Consultingfirma von Ex-Außenministerin Madeleine Albright, die ihrerseits Obama beim Finanzgipfel vertritt.

Im Verteidigungsministerium wiederum koordinieren der Ex-Vizeressortchef John White und die ehemalige Staatssekretärin Michele Flournoy die Transition. Manche Beobachter befürchten angesichts des Aufkommens von altem Personal bereits eine „dritte Amtszeit für Bill Clinton".

Wer einen Job in der neuen Administration bekommen will, muss laut New York Times jedenfalls einen 63-Punkte-Fragenkatalog beantworten, der von Facebook-Einträgen über Steuerakten bis zu möglichen kompromittierenden E-Mails kein Thema auslässt.

Auch bei den Republikanern gab es Donnerstag News: Sarah Palin spielte auf CNN mit dem Gedanken, anstelle des verurteilten Senators von Alaska, Ted Stevens, in den Senat nach Washington zu wechseln. (pra, DER STANDARD, Printausgabe, 14.11.2008)