Wien - General Henri Bentegeat, EU-Verantwortlicher für die Militäroperation im Tschad, hält die Lage der Truppe für sicher. Die humanitäre Lage sei aber nicht wirklich besser geworden, erklärte er in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse" (Freitagsausgabe). "Die Zahl der Flüchtlinge und Heimatlosen ist noch extrem hoch. Wir zählen 400.000 Betroffene", so Bentegeat.

Für die 160 Österreicher im Tschad sieht Bentegeat keine echte Bedrohung. "Die Truppe ist sicher, man vertraut ihr. Sie wird auch gefürchtet, weil sie über eine gehörige Abschreckungskapazität verfügt. Zweitens ist der Einsatz extrem fordernd. Denn das Klima ist sehr hart."

Vor allem die Spezialtruppen müssten unter schwierigen Bedingungen patrouillieren - tagelang, manchmal länger als eine Woche. "Das erfordert gute Gesundheit und gutes Training. Genau das haben die Österreicher alle. Sie erfreuen sich perfekter Gesundheit, haben sich inzwischen völlig an die Bedingungen angepasst", betonte der General.

"Ich weiß, dass sie exzellente Arbeit leisten. Sie sind zuverlässig und effektiv, sagen auch die Vorgesetzten. Zudem bringt ihnen der Einsatz wertvolle Erfahrungen. Dies gilt etwa für die Handhabung bestimmter Geräte für diesen Teil der Welt, wo es andere Bedürfnisse gibt als in Europa", sagte Bentegeat.

Auf die Frage, wann der Wechsel von Eufor zur UN-Nachfolgemission im Tschad erfolgen wird, meinte Bentegeat: "Das wird das nächste Problem. Die Planung läuft sehr gut. Aber wenn wir die UNO so weit haben wollen, dass sie am 15. März 2009 übernimmt, dann ist es notwendig, dass einige Kontingente von Eufor weiter ihre Dienste unter UN-Flagge leisten. Und zwar für mindestens sechs Monate." (APA)