1557 Bankrott des Hauses Habsburg

Die Habsburger regierten im 16. Jahrhundert ein echtes Weltreich, von 1516 bis 1700 auch Spanien und dessen Kolonien. Doch ein Weltreich ist teuer. Als die Silberimporte stockten, stellte König Philipp II. von Spanien 1557 die Rückzahlungen der Staatsanleihen ein. Es folgte die erste Wirtschaftskrise des Frühkapitalismus: Banken gingen reihenweise ein, die Geldhäuser der Fugger und Welser erreichten nie wieder den früheren Status. (szem)

(Wappen der Fugger, Philippstaler, 16. Jhdt)

1637 Die große Tulpenmanie

Tulpenzwiebeln (aus Armenien und der Türkei) machten im _17. Jahrhundert in Amsterdam auch kleine Leute zu Zockern. Sie wurden zu astronomischen Preisen nicht an der Börse, sondern am Wirtshaustisch gehandelt. Der Handel war so spekulativ, dass schließlich nur mehr die Rechte an den raren Exoten wechselten. 1637 blieb plötzlich ein Händler auf seinen Terminkontrakten sitzen, die Preise fielen ins Bodenlose, der Markt implodierte. (baf)

(Teil eines Pamphlets zur Tulpenkrise, 1637)

1690 Die englische Geldkrise

Nach der Glorious Revolution (1689) unter Wilhelm von Oranien zog England gegen Louis XIV. und die Katholiken in Irland zu Felde. Die horrenden Kosten mussten mit Staatsanleihen finanziert werden. Im Parlament übernahmen ab 1690 gewählte Kommissare die Aufsicht über die Staatskasse. Weil Kredite aber ausblieben, kam es zur Krise und zur Gründung der Bank of England 1694 durch den schottischen Abenteurer William Paterson. (sbo)

(Älteste Banknote Englands, 1637)

1711 - 1720 Der Südseeschwindel

Eine frühe Spekulationsblase entstand mit Gründung der britischen South Sea Company, die mit der „Südsee“ (gemeint: Lateinamerika) Handel trieb. Sie übernahm Schulden des Staates, finanziert durch eigene Aktien zu immer höheren Kursen. Der Höhenflug der Aktien löste einen Börsenrausch aus, immer neue Unternehmen drängten in den Markt, Anleger kauften auf Kredit. Als 1720 die „South Sea Bubble“ platzte, waren viele bankrott, eine Rezession folgte. (baf)

(Aktie der South Sea Company, 18. Jhdt.)

1789: "Genfer Mädchen" und Assignatenwirtschaft

Ein Grund für die Revolution 1789 war der chronische Geldmangel Frankreichs. Das Ancien Regime wurde durch findige Finanzminister am Leben erhalten, die etwa Leibrentenpapiere ausgaben, deren Rückzahlung sich an der Lebenserwartung von 30 Genfer Mädchen orientierte. Auch das nachrevolutionäre Frankreich benötigte Geld. 1790 wurde beschlossen, „Assignaten“ auszugeben, Papiergeld, das durch den Besitz der vertriebenen Adligen gedeckt sein sollte. Bis 1796 war das Land von wertlosen Assignaten überschwemmt. (szem)

(Französisches Assignat, 1790)

1825 MacGregors Poyais-Schwindel

Nach den Napoleonischen Kriegen boomte die englische Wirtschaft. Reich gewordene Industrielle suchten nach Anlagen und fanden Gregor MacGregor. Der schottische Oberst und angebliche Prinz sammelte mit Geschichten über das südamerikanische Land „Poyais“ Geld ein. Als der Schwindel aufflog, gingen 60 Banken pleite. Die Bank of England überlebte nur dank einer Goldspritze der Pariser Nationalbank. MacGregor kam ungeschoren davon. (sbo)

(Kopf einer Poyais-Anleihe, 1825)

1847: Eisenbahnspekulationen in England

 Im Mutterland der Industrialisierung explodierte nach 1825 der Eisenbahn-Bau. 1840 verbanden 3800 Kilometer die wichtigsten Städte des Landes, anders als auf dem Kontinent blieb der Bau Privatleuten wie „Eisenbahn-König“ George Hudson überlassen. Viele Leute investierten zu völlig überhöhten Preisen in eigentlich nützliche, aber nicht unbedingt profitable Projekte. Bis zum Crash 1847/48 hatte sich das Netz nahezu verdreifacht. (sbo)

(Englische Eisenbahnaktie aus 1825)

1866 Börsenkrach nach US-Bürgerkrieg

 Nach dem Kollaps der Ohio Life Insurance (1857) und Spannungen um die Sklaverei vor dem Bürgerkrieg (1861–1865) zogen britische Investoren aus den USA ab. Dem Börsen-Crash 1866 fiel die britische Geschäftsbank Overend, Gurney & Co. zum Opfer – nach der Bank of England das am besten mit Eigenkapital ausgestattete Institut. Es sollte die letzte größere Bankenpleite auf der Insel bleiben – bis zum Fall von Northern Rock 2007. (sbo)

(Zertifikat der Bank of Pennsylvania, 1857)

1873 Wiener Börsenkrach und Depression

Die deutsche Vereinigung 1871 führte in Mitteleuropa zum Immobilienboom der Gründerzeit: Börsenkurse und Kreditschulden stiegen rasant. Die enttäuschende Eröffnung der Wiener Weltausstellung am 1. Mai 1873 war der Auslöser für eine Finanzkrise, die sich rasch auf Deutschland, England und die USA ausdehnte. Es folgte eine jahrelange „große Depression", die den Liberalismus in Europa diskreditierte. Eine echte Erholung setzte erst wieder 1897 ein. (ef)

(Aktie der K&K-Verkehrsbank, 1873)

1914-1924 Hyperinflation nach dem Krieg

Die Geldentwertung in Deutschland und Österreich im und nach dem Weltkrieg sucht ihresgleichen in den Industrienationen. Die Geldpresse wurde exzessiv eingesetzt. Die deutsche Hyperinflation war mit einer Entwertung von eins zu einer Milliarde im Vergleich zu Österreich (1 : 14.000) um ein Vielfaches ärger. 1924 wurde die Krone gegen den Schilling ausgetauscht, ab sofort galt Hartwährungspolitik. Der Aufschwung hielt bis zur Krise 1929 an. (szem)

(Österreichischer Schilling, 1924)

1927 Japanische Bankzusammenbrüche

Das große Kanto-Erdbeben von 1923 zerstörte erst Tokio und dann die Banken. Zur Finanzierung des Wiederaufbaus mussten die Banken „Erdbebenanleihen“ von zweifelhaftem Wert akzeptieren. Die Diskussion um eine Umschuldung löste 1927 einen Ansturm auf die Banken aus, unter dem erst Großbanken, dann das gesamte System zusammenbrachen. Es wurde ein Bankengesetz erlassen, dennoch überlebten von 1500 Banken nur 650 die Krise. (mako)

(Fünf japanische Yen, 1930)

1929 Die Mutter aller Krisen

Am Ende der „Goldenen Zwanziger“ brach die Wirtschaft in allen Industrienationen gleichzeitig zusammen: Massenarbeitslosigkeit war die Folge. Am 24. Oktober 1929 („Black Thursday“) ging es mit dem Börsencrash in New York los. 1931 musste die Wiener Creditanstalt verstaatlicht werden. Die Lehren von John Maynard Keynes über Staatseingriffe wurden nach der Weltwirtschaftskrise zum Leitbild. (szem)

(Notschuldverschreibung, USA 1934)

1944 Das Bretton-Woods-System

  Stabile Wechselkurse, volle Flexibilität für Wirtschaftspolitiker – danach strebte der britische Ökonom John Maynard Keynes und seine US-Partner, mit denen er 1944 in Bretton Woods (New Hampshire) das Finanzsystem der Nachkriegszeit aushandelte. Der Dollar wurde fest an Gold gebunden, die anderen Währungen an den Dollar, bei Problemen sollte der IWF aushelfen. Doch der Fonds erhielt weniger Mittel als erhofft, und nach einigen Jahren erwies sich die US-Währung als brüchiger Anker. (ef)

(Kriegs-Pfund, Großbritannien 1944)

1968-1973 Kollaps von Bretton Woods

Um Vietnamkrieg und Sozialprogramme zu finanzieren, druckten die USA immer mehr Dollar, das Handelsbilanzdefizit stieg. Die Federal Reserve hatte nicht genug Gold, um all diese Dollar zu decken. Am 15. August 1971 verkündete Präsident Richard Nixon einseitig das Ende des Goldstandards. Alle Versuche, wichtige Währungen wieder zu stabilisieren scheiterten. Ab 1973 waren die Wechselkurse frei, der Dollar fiel, die Inflation stieg. (ef)

(Goldzertifikat, 1905)

1973 Erste Ölkrise

Der Versuch, Öl als politische Waffe im Nahostkonflikt einzusetzen, führte im Herbst 1973 zur ersten Ölkrise. Nachdem die Opec die Rohölförderung um fünf Prozent gedrosselt hatte, schnellte der Ölpreis von rund drei Dollar je Fass (159 Liter) auf gut fünf Dollar und im Jahr darauf auf mehr als zwölf Dollar. In Österreich wurden als Sparmaßnahme ein autofreier Tag pro Woche verordnet und Energieferien eingeführt. (stro)

(Saudi Arabische Saudi-Rial-Banknote, 1977)

1979 - 1980 Zweite Ölkrise

Einen weiteren Preisschub bei Rohöl auf bis zu _38 Dollar je Fass (159 Liter) gab es Ende der 1970er-Jahre. Grund waren Förderungsausfälle und eine tiefe Verunsicherung nach der Revolution im Iran und dem folgenden Angriff des Irak auf den Iran (Erster Golfkrieg). Zum Ende des Jahrhunderts fiel der Ölpreis wieder auf unter 20 Dollar je Fass. (stro)

(Iranische Rials, 1979)

1987 Der große Börsencrash

Nach jahrelanger Baisse begannen 1983 die Börsen zu steigen – bis zum Herbst 1987. Am „schwarzen Montag“, dem 19. Oktober, stürzten die Börsen weltweit ab, der Dow-Jones-Index verlor 508 Punkte, mit 22,6 Prozent weiterhin der größte Tagesverlust je. Der Grund für die Panik ist bis heute nicht klar, Computerprogramme beschleunigten jedenfalls den Abverkauf. Da die Notenbanken sofort die Zinsen senkten, blieben die wirtschaftlichen Folgen des Crashs relativ gering. (ef)

(Procter & Gamble-Aktie, USA 1980-er)

1985-1989 Die US-Sparkassenkrise

  Die Folgen missglückter Deregulierung erlebten die USA vor 20 Jahren. Ab 1980 wurden den biederen Sparkassen erlaubt, in neue Geschäftsfelder einzutreten und Großkredite zu vergeben. Gleichzeitig wurde die Einlagensicherung erhöht. Skrupellose Banker machten mit riskanten Deals riesige Gewinne. Ab 1985 gingen tausende Sparkassen pleite und mussten aufgefangen werden. Den US-Steuerzahler kostete dies 125 Mrd. Dollar. (ef)

(Zertifikat einer US-Sparkasse, 1980-er)

1990-2002 Der lange Stillstand in Japan

In den 1980er-Jahren stiegen Japans Immobilien- und Aktienpreise, finanziert durch Kredite, in aberwitzige Höhen. 1990 platzten beide Blasen. Doch weil die Regierung die Aufräumarbeiten verzögerte, brachen erst 1997 die ersten Banken zusammen. Die Regierung musste 1998 und 2003 Kapital in Banken schießen, die Zahl der Großbanken schrumpfte drastisch. Die Quittung: Trotz massiver Konjunkturprogramme kriselte die Wirtschaft bis 2002. (mako)

(Japanische Yen-Banknote, 1993)

1997-1998 Die große Asienkrise

Das Wirtschaftswunder Südostasiens brannte hell in den 90er-Jahren, finanziert durch waghalsige, kurzfristige Verschuldung im Ausland. Als das bankrotte Thailand Ende 1997 die Dollarbindung seiner Währung nicht mehr halten konnte, entzogen die Geldgeber der gesamten Region über Nacht das Vertrauen. Die „asiatischen Tigerstaaten“ stürzten ab, der IWF sprang mit umstrittenen Maßnahmen als Retter ein. (mako)

(Singapur-Dollar, 1997)

1994-1995 Die Tequila-Krise

Tequila-Krise ist der populäre Ausdruck für den Zusammenbruch des Pesos, der Mexiko 1994/95 in eine Wirtschaftskrise stürzte. Die Turbulenzen begannen im Dezember 1994 mit einer Währungs-krise, da die mexikanische Regierung nicht mehr in der Lage war, den fixierten Pesoskurs gegenüber dem US-Dollar aufrechtzuerhalten. Das führte zu einem generellen Misstrauen und hatte einen massiven Abzug ausländischen Kapitals zur Folge. (bpf)

(Mexikanische Pesos, 1994)

1998 Desaster der Nobelpreisträger

Mithilfe der Wirtschaftsnobelpreisträger Myron Samuel Scholes und Robert Merton profitierte der Hedgefonds Long Term Capital Markets (LTCM) von Kursdifferenzen im Anleihemarkt. Das Volumen seiner Derivate stieg auf 1,25 Billionen Dollar. Die Russland-Krise ließ den Fonds straucheln, sein Kollaps hätte die Finanzwelt mitgerissen. US-Großbanken fingen LTCM im September 1998 auf. (ef)

(Russische Rubel, 1998)

1994-1998 Zocken in Russland

Russland war ein Spielerparadies: Das Pyramidenspiel MMM des Mathematikers und Schmetterlingsammlers Sergej Mawrodi versprach etwa Renditen von 1000 Prozent. Bis 1994 verloren Millionen Menschen 1,5 Milliarden Dollar. Wegen der Asienkrise 1997 wurden Investoren in Russland insgesamt nervös und begannen Kapital abzuziehen. Die Krise traf das Land hart, weil der Ölpreis niedrig war. (ved)

(Russische 50.000-Rubel-Note, 1993)

2000 Die Dotcom-Blase

Internet erzeugte ab 1995 einen Boom wie einst der Eisenbahnbau. Wer eine gute Idee für eine Website (Adresse „.com“, daher dotcom) hatte, _ging an die Börse. Finanziert wurde nicht durch altmodische Erträge („Old Economy“), sondern Fantasie und Anlegergeld („New Economy“). Symbol der Macht: „New Media“ AOL übernahm „Old Media“ Time Warner. Am 10. März 2000 erreichte die Tech-Börse Nasdaq 5132,52 Punkte, von da an ging’s bergab. Derzeit notiert die Nasdaq bei 1600 Punkten.

(Aktie von AOL Time Warner, 2001)

2001: 9/11 und die Folgen

Mitten in das Platzen der Dotcom-Blase kam der Schock _der Terrorangriffe vom 11. September 2001. Die Wall Street musste vier Tage lang schließen, danach stürzten die Kurse ab. Der Energiekonzern Enron brach zusammen, Enthül_lungen über weitreichende Bilanzfälschungen führten zu strikten neuen Gesetzen für Vorstände. Die Rezession in den USA wurde durch niedrige Zinsen rasch aufgefangen. (ef)

(Zehntausend Afghanis, 1993)

2002-2006 US-Niedrigzinspolitik

Fed-Chef Alan Greenspan senkte den US-Leitzins 2002/03 auf einen historisch niedrigen Satz von einem Prozent und hielt ihn dort bis zum Sommer 2004, weil er eine Deflation befürchtete; auch danach wurde der Leitzins nur langsam angehoben und erreichte erst wieder im Sommer 2006 ein angemessenes Niveau von 5,25 Prozent. Die niedrigen Zinsen speisten einen Kredit- und Immobilienboom. (ef)

(US-50-Dollar-Serie in limitierter Edition, 2004)

2001-2006 The Rise of the Subprimes

Subprimes, also Hypothekenkredite für Schuldner mit niedriger Bonität, legten ab 2001 so richtig los. War damals nur jede elfte neue Hypothek „subprime“, machten sie 2006 bereits 40 Prozent der neuen Hypotheken aus. Die Niedrigzinspolitik der Notenbank hatte den Boom ebenso gefördert wie die Verbriefung der Häuserkredite. Dabei haben Banken die Schuldbriefe in Pools gebündelt, aufgeteilt, neu verpackt und an Investoren zur Risikostreuung weltweit verkauft. (sulu)

(Hypothekarbrief, USA)

2002-2008 Die Immobilienblase

  Niedrige Zinsen und die Erwartung eines Preisanstiegs ließen Immobilienpreise in Teilen der USA, in Großbritannien, Spanien und Australien explodieren. Der Anstieg endete 2005, ab Sommer 2006 begannen US-Häuserpreise wieder zu fallen. Da gleichzeitig die Zinsen stiegen, konnten immer mehr Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Manche zogen aus, ihre Häuser wurden zwangsversteigert. Die Preise brachen auf breiter Front ein. (ef)

(In Schottland ausgegebene Pfund Sterling)

Sommer 2007: Die Krise bricht aus

 Im Juni 2007 hörte man das erste Krachen im globalen Finanzsystem. Die ersten Milliarden wurden von Hedgefonds vernichtet, die in Subprime-Mortgages investiert hatten. Die Fonds hatten in die Hypothekenpapiere mit geringster Qualität investiert, um mehr Rendite zu erzielen. Die Investmentbank Bear Stearns musste zwei Fonds mit Milliardenspritzen retten. (sulu)

(10-Dollar-Geldschein)

Herbst 2007: Die Krise breitet sich aus

  Was in den Städten Amerikas als Immobiliencrash angefangen hatte, endete in den Bilanzen von Banken weltweit. In Europa traf es zu allererst und sehr schwer deutsche Landesbanken. Am schlimmsten hatte es den deutschen Mittelstandsfinanzierer IKB erwischt. Doch auch die Sachsen LB und die Bayern LB mussten milliardenschwere Abschreibungen vornehmen. (sulu)

(20-Dollar-Geldschein)

März 2008: Notverkauf der Bear Stearns

An einem Sonntag wurde das Schicksal der Investmentbank Bear Stearns besiegelt, die sich besonders stark in undurchsichtigen Finanzprodukten am Immobilienmarkt engagiert hatte. Am 16. März wurde die Bank mithilfe der amerikanischen Notenbank um 240 Millionen Dollar oder zwei Dollar je Aktie an die Geschäftsbank JPMorgan Chase verkauft. Noch im Jänner 2007 war Bear Stearns an der Börse mit knapp 20 Mrd. Dollar bewertet worden. (sulu)

(Aktie der Investmentbank Bear Stearns)

Sommer 2008: Fannie & Freddie

 Die Nachrichten von den US-Banken schockierten. Das kalifornische Institut IndyMac wurde zur – damals noch – zweitgrößten Bank, die je von der Einlagensicherung übernommen wurde. Die halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac gerieten in Schieflage und wurden am Ende um 200 Mrd. Dollar vollverstaatlicht. (sulu)

(50-Dollar-Geldschein)

September 2008: Ende der Wallstreet

2008 markiert das Ende der unabhängigen Investmentbank. Ihr Geschäftsmodell war stark auf den Kapitalmarkt ausgerichtet und ist der Finanzkrise zum Opfer gefallen. Lehman Brothers musste am 15. September den Konkurs anmelden. Von den vier großen Investmentbanken bleibt keine einzige übrig. Goldman Sachs und Morgan Stanley werden in Geschäftsbanken umgewandelt, Merrill Lynch flüchtete in die Arme der Bank of America. (sulu)

(Aktienzertifikat Lehman Brothers)

Oktober 2008: Krach, Rettunspakete

Die Finanzkrise am Höhepunkt: Die USA schnüren ein 700-Mrd.-Dollar-Paket, um „giftige Kredite“ aufzukaufen. In Deutschland bricht die Hypo Real Estate zusammen. Sieben britische Banken brauchen Staatshilfe. Island muss alle Banken nationalisieren und ist pleite. Die größten Notenbanken der Welt senken konzertiert die Leitzinsen. Die Börsen bleiben trotzdem auf Talfahrt. Panik-stimmung macht sich breit, laute Hilferufe an den Staat. (szem)

(500-Euro-Geldschein)

November 2008: Bankenrettungen

Österreichische Banken suchen nun doch um Staatshilfe an – von der Regierung sind insgesamt 15 Mrd. Euro Eigenkapital, 85 Mrd. Euro an Garantien reserviert. Die Erste Bank holte sich 2,7 Mrd. Euro, es folgen die Volksbanken, die Kärntner Hypo. Bawag und Raiffeisen dürften nachziehen. Für Private und Unternehmer wird es trotzdem schwieriger, Kredite zu bekommen. Sparguthaben werden jetzt aber vom Staat ohne Limit garantiert. (szem)

(200-Euro-Geldschein)