Moskau/Tiflis/Genf - Georgien will bei der Fortsetzung der internationalen Südkaukasus-Verhandlungen am Mittwoch in Genf auf einem russischen Truppenabzug aus den abtrünnigen Regionen beharren. Stattdessen solle eine internationale Polizeitruppe in die Gebiete Südossetien und Abchasien geschickt werden, forderte das Außenministerium in Tiflis am Dienstag nach Angaben der russischen Agentur RIA Nowosti. Am diesem Mittwoch soll in Genf ein zweiter Versuch unternommen werden, damit die Konfliktparteien über die Sicherheit und die Lage der Vertriebenen sprechen können.

Die georgische Delegation will in Genf zudem die jüngsten Auseinandersetzungen der vergangenen Tage mit Toten und Verletzten an den Grenzen zu Südossetien und Abchasien zur Sprache bringen. Russland weigert sich, nach dem Krieg von Anfang August direkt mit der georgischen Führung zu verhandeln. Moskau will dauerhaft in Südossetien und Abchasien jeweils 3700 Soldaten stationieren.

Die Genfer Gespräche waren von den Staatschefs Frankreichs und Russlands vereinbart worden. Vertreten sind neben der EU, Russland und Georgien auch die USA und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Zudem werden in Genf auf Drängen Moskaus wie schon beim ersten ergebnislosen Treffen am 15. Oktober Abgesandte Südossetiens und Abchasiens beteiligt sein. Um eine Konfrontation zu vermeiden, seien diesmal nur Beratungen in Arbeitsgruppen und keine Plenarsitzung geplant, hieß es in Genf dazu am Dienstag. (APA/dpa)