Anchorage - Der wegen Korruption verurteilte republikanische US-Senator Ted Stevens aus Alaska ist nicht wiedergewählt worden. Der 85-Jährige verlor das Rennen um den Sitz im US-Kongress knapp gegen seinen demokratischen Herausforderer Mark Begich, den Bürgermeister von Anchorage. Wie die Auszählung aller Stimmen am Dienstag ergab, kam Begich auf 47,56 Prozent der Stimmen und Stevens auf 46,76 Prozent. Es ist möglich, dass die Stimmen wegen des knappen Ausgangs noch einmal ausgezählt werden.

Stevens hat den Staat Alaska seit 1968 im Senat in Washington vertreten. Kein Republikaner war in der US-Geschichte länger Senator als "Onkel Ted", wie er in Alaska allgemein genannt wird.

Berghütte spielte alle Stückerl

Stevens war Ende Oktober, wenige Tage vor der Präsidentschafts- und Kongresswahl, in sieben Anklagenpunkten der Korruption für schuldig befunden worden. Der Politiker hatte sich eine Berghütte von Arbeitern des Ölunternehmens VECO zu einem vollwertigen Haus mit Weinkeller, Sauna und anderen Annehmlichkeiten ausbauen lassen. Er habe nicht gewusst, dass dabei nicht alles abgerechnet worden sei, erklärte der Senator. Seine Frau habe den Bau beaufsichtigt, er sei schließlich in Washington zu weit weg gewesen. Ein Urteil zum Strafmaß steht noch aus.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain und seine Vize-Anwärterin Sarah Palin, die Gouverneurin von Alaska, hatten ihrem Parteifreund im Wahlkampf den Rücktritt nahegelegt. (APA/AP)