Wien - Der börsenotierte Ölfeldausrüster Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) hat in den ersten neun Monaten 2008 das Nettoergebnis um 12,6 Prozent auf 42,4 (37,7) Mio. Euro gesteigert, etwas mehr als von Analysten erwartet. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 16,8 Prozent auf 64,2 (55,0) Prozent zu, ebenfalls leicht über der Prognose. Der Mitarbeiterstand wuchs um 9 Prozent auf 1.323 (1.215).

Trotz der infolge der Finanzkrise verlangsamten Konjunktur, die Auswirkungen auf die Ölfeld-Service-Industrie in Nordamerika und einigen Explorationsgebieten in Übersee haben dürfte, sei SBO "jedenfalls für alle Szenarien sehr gut aufgestellt", betonte das Unternehmen am Donnerstag im Ausblick. Aufgrund der guten Auftragslage erwarte man "jedenfalls ein Rekordgeschäftsjahr 2008".

Der Auftragseingang sei im 3. Quartal mit 109,8 (103,9) Mio. Euro auf Vorjahresniveau gelegen und zufriedenstellend gewesen. Kumuliert lag der Auftragseingang der vergangenen drei Vierteljahre bei 285,4 Mio. Euro, um 7,2 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert (266,3) Mio. Euro.

Positiver Ausblick

SBO blickt trotz Konjunkturkrise positiv in die Zukunft. "Tatsache ist, dass es immer noch sehr gut ausschaut", sagte Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann am Donnerstag im Gespräch mit der APA. 2008 werde "mit Sicherheit ein Rekordjahr".

Wie die Situation im kommenden Jahr aussehen wird, konnte Grohmann nicht konkretisieren. 2009 könne ein "gutes Jahr" werden, aber auch "eine Delle" sei möglich, sagte der Vorstandsvorsitzende. SBO könne aber "mit einem Höchstmaß an Flexibilität" auf Änderungen reagieren und gegebenenfalls die Produktionskapazitäten "sofort anpassen", so Grohmann.

Durch die weltweit einsetzende Rezession könne es sein, dass die Bohraktivitäten kurzfristig zurückgehen, aber dies würde einen "noch stärkeren Nachholeffekt zur Folge haben", ist sich Grohmann sicher. Dass es durch die Krise zu Kündigungen kommt, glaubt der Vorstandsvorsitzende nicht - derzeit fahre SBO auf "hohem Überstunden-Niveau".

Dollar-Euro-Währungskurs

Als Unsicherheitsfaktor bezeichnet Grohmann den Dollar-Euro-Währungskurs sowie kurzfristige Dispositionen der Kunden zu Jahreswechsel und die allgemeine Konjunkturschwäche. Der derzeit starke Dollar helfe dem Unternehmen im Moment, aber SBO habe auch gelernt, mit einem schwachen Dollar umzugehen, erklärte Grohmann.

In den ersten neun Monaten erzielte SBO einen Umsatz von 281,3 Mio. Euro, nach 233,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum (+20,4 Prozent). Das Wachstum beruhe insbesondere auf dem dem Ausbau der Produktionskapazitäten am Standort Ternitz sowie dem "kontinuierlichen Wachstum" in Nordamerika. Das EBIT legte um 16,8 Prozent zu und stieg auf 64,2 (55,0) Mio. Euro. Die EBIT-Marge erreichte 22,8 Prozent nach 23,5 Prozent in der Vorjahresperiode.

Das Vorsteuer-Ergebnis lag mit 60,3 Mio. Euro um 14,4 Prozent über dem Vorjahres-Vergleichszeitraum (52,7 Mio. Euro). Das Nettoergebnis kletterte um 12,6 Prozent auf 42,4 (37,7) Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,66 Euro (plus 12,9 Prozent).

SBO ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Produktionsstätten befinden sich in den USA, Großbritannien und Österreich. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 1.323 Mitarbeiter, davon 405 in Ternitz und 650 in Nordamerika (inkl. Mexiko). (APA)