Dera Ismail Khan/Pakistan - Im Nordwesten Pakistans sind am Samstag offenbar mehrere ausländische Terrorverdächtige bei einem vermutlich von den US-Streitkräften ausgeführten Raketenangriff getötet worden. Die pakistanische Regierung bestätigte, dass Rashid Rauf, ein Brite pakistanischer Abstammung, und ein militanter Saudi-Araber namens Abu Subair al-Masri zu den Zielen des Angriffs gehörten. Informationsminister Sherry Rehman bekräftigte aber auch noch einmal die generelle Kritik Pakistans an den US-Angriffen. Sie verstärkten nur die antiamerikanische Stimmung.

Taliban sprechen von zivilen Opfern

Wie Behördensprecher mitteilten, wurde in dem Dorf Ali Khel das Haus eines pakistanischen Taliban-Kommandanten von einer Rakete getroffen. Ein Taliban-Sprecher bestritt, dass ausländische Kämpfer unter den Toten seien. Bei den Getöteten handele es sich um Zivilpersonen, erklärte ein Sprecher, Ahmedullah Ahmedi. Keines der Opfer sei ein Ausländer. Drei Kinder seien bei dem Raketenangriff verletzt worden. Die USA haben seit August vermutlich mit inzwischen 20 derartigen Raketenangriffen versucht, Zellen des Terrornetzwerks Al-Kaida und der Taliban im pakistanischen Grenzgebiet zu treffen.

Der jetzt offenbar getötete Rauf wurde mit vereitelten Terroranschlägen auf Transatlantikflüge in Verbindung gebracht. Er war im August 2006 in Pakistan verhaftet worden. Im Dezember vorigen Jahres gelang ihm nach einem Anhörungstermin zu seiner Auslieferung nach Großbritannien die Flucht aus pakistanischem Polizeigewahrsam. Das britische Außenministerium erklärte, man prüfe die Berichte über den angeblichen Tod Raufs. (APA/AP)