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Europas größte Fluglinie Air France-KLM droht bei einem Verkauf der Austrian Airlines (AUA) an die deutsche Lufthansa mit Klagen.

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Wien - Europas größte Fluglinie Air France-KLM droht bei einem Verkauf der Austrian Airlines (AUA) an die deutsche Lufthansa mit Klagen, berichten Bloomberg und die "Financial Times Deutschland" (FTD). "Wir überlegen rechtliche Schritte gegen das Verkaufsverfahren, in dem die Spielregeln nachträglich geändert wurden", sagte der designierte Chef von Air France-KLM, Pierre-Henri Gourgeon, in der "FTD" (Freitag-Ausgabe).

Der Verkäufer, die österreichische Staatsholding ÖIAG, habe Air France "Bedingungen diktiert, die sie offenbar zugunsten der Lufthansa aufgibt", so der Vorwurf. "Wenn nun die Bedingungen verändert werden, möchten wir noch einmal konsultiert werden", sagte Gourgeon.

Sein Vorwurf richtet sich gegen die Bereitschaft der österreichischen Regierung, AUA-Schulden von rund 500 Mio. Euro zu übernehmen und der Lufthansa damit den Kauf schmackhaft zu machen.

ÖIAG: Air-France-Vorwürfe "haltlos"

Die Klagsdrohungen der Air France KLM gegen einen Verkauf der Austria Airlines (AUA) an die deutsche Lufthansa sind "völlig haltlos", so ein Sprecher der österreichischen Staatsholding ÖIAG am Freitag.

Sowohl die Ausschreibungsunterlagen als auch der Verkaufsprozess seien EU-konform. Das hätten die entsprechenden Gutachten ergeben. Die Air France habe kein bindendes Offert, sondern lediglich zwei Briefe abgegeben.

Wie berichtet will die ÖIAG den AUA-Verkauf an die Lufthansa bis Anfang Dezember abschließen. Air-France war der einzige ernsthafte Mitbieter, zog sich aber kurz vor Ende der Angebotsfrist zurück, weil die Übernahmebedingungen nicht wirtschaftlich waren. (APA)