Wien - Der geständige Dopingsünder Jörg Jaksche hat "sehr viel Verständnis" dafür, dass der österreichische Radfahrer Bernhard Kohl am Montag vor der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping-Agentur keine Hintermänner genannt hat: "Von journalistischer Seite wird von ihm verlangt, dass er sich die Klippe runterstürzt in einer heroischen Art und Weise und sagt 'ich packe komplett aus'. Aber er weiß, wenn er komplett auspackt, wird er nie mehr in seinen Beruf zurückkommen", sagte der Deutsche in einem Ö1-Interview.

Jaksche hatte die Kronzeugenregelung beansprucht und ehemalige Betreuer belastet. Dafür wurde er nur ein Jahr gesperrt und könnte nun wieder Rennen bestreiten, doch findet er keinen Arbeitgeber. "Ich verstehe also, dass er sagt, 'Ich nehme die zwei Jahre Sperre auf mich und kann dann wieder in den Radsport zurückkommen. Wenn ich irgendetwas sage, kriege ich vielleicht etwas weniger Strafe, aber ich werde meinen Beruf nicht mehr ausüben können'", erläuterte Jaksche und fügte an. "Ich habe ausgepackt, ich habe Fakten auf den Tisch gelegt. Ich bin danach gegen Wände gelaufen und habe kein Team mehr gefunden. Jedenfalls kein Team mehr, dass in großer Art und Weise eine Rolle spielt." (APA)