Washington - Sowohl die Zahl der Todesfälle durch Krebs als auch die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen in den USA sind erstmals seit zehn Jahren rückläufig. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht des Nationalen Krebsinstituts hervor. Grund für die Entwicklung, die bei Frauen und Männern zu beobachten sei, sind dem Bericht zufolge vor allem Rückgänge bei weit verbreiteten Krebsarten. Der Rückgang bei den Todesfällen sei auf Fortschritte bei der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krebs zurückzuführen, sagte Otis Brawley von der US-Krebsgesellschaft ACS.

Nach der Studie des Nationalen Krebsinstituts ging die Zahl der durch Krebs verursachten Todesfälle von 2002 bis 2005 um 1,8 Prozent zurück. Die Zahl der diagnostizierten Neuerkrankungen sank von 1999 bis 2005 bei Männern wie Frauen um 0,8 Prozent. Die größten Rückgänge gibt es demnach bei den am weitesten verbreiteten Erkrankungen, bei den Männern sind dies Lungen-, Darm- und Prostatakrebs, bei den Frauen Brust- und Darmkrebs.

Deutliche regionale Unterschiede

In den einzelnen US-Bundesstaaten gibt es allerdings teils erhebliche Unterschiede bei der Entwicklung der Krebserkrankungen. Während die Lungenkrebsrate bei Männern in Kalifornien 2005 zweimal so schnell sank wie im Süden und Mittleren Westen, stieg in 13 Staaten die Zahl der tödlich verlaufenen Lungenkrebserkrankungen bei Frauen. Die Forscher führen dies auf den stärkeren Tabakkonsum in den betroffenen Regionen zurück und forderten weitere Programme gegen das Rauchen. Das Rauchen ist nach US-Behördenangaben die Ursache für rund ein Drittel aller tödlichen Krebserkrankungen im Land.

Das Nationale Krebsinstitut beobachtete in der Langzeitstudie die Entwicklung der Krebserkrankungen in den USA über 30 Jahre, von 1975 bis 2005. Der Bericht wird am 2. Dezember im Fachblatt "Journal of the National Cancer Institut" veröffentlicht. (APA/red)