Mit dem Railjet soll Salzburg von Wien aus in zwei_einviertel Stunden erreichbar sein

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Wien - Für die ÖBB-Technische Services GmbH lohnt sich der Railjet schon jetzt. Im Werk in Simmering sind rund 200 Beschäftigte mit der Endfertigung der Garnituren beschäftigt. Die Wägen selbst und die einzelnen Komponenten stellt Siemens her. In der Werkshalle im 11. Bezirk erfolgt die Montage durch rund 150 Arbeiter. "Ohne den Auftrag hätten wir ganz bestimmt Personal abbauen müssen", meint Technische-Services-Geschäftsführer Franz Seiser.

Neues Aushängeschild

Die ÖBB zahlen 618 Millionen Euro für den Höchstgeschwindigkeitszug und bauen darauf, dass ihr neues Aushängeschild, das sie am Mittwoch präsentierten, einen Fahrgastzuwachs bringt - auf der Westbahn jährlich 1,3 Millionen Passagiere mehr. Diese sollen bei gleichem Ticketpreis mehr Komfort bekommen und Zeit sparen.
Damit entspricht der Zug ganz dem aktuellen Konzept der Bahn: Weniger Halte, schneller am Ziel. "Wir müssen darauf achten, dass wir auch mit Flugangeboten mithalten können", erklärte Gabriele Lutter, Vorstandsdirektorin ÖBB-Personenverkehr.

Bisher hat die Bahn für ihre Neuerungen hauptsächlich Protest geerntet. Am Dienstag demonstrierten Schüler gegen den Fahrplan 2009. Der Railjet, der mit Fahrplanwechsel am 14. Dezember auf Schiene kommt, soll durch Barrierefreiheit, elektronische Sitzplatz- und Streckenanzeige sowie breite, helle Übergängen zwischen den Waggons bestechen. Zunächst verbindet er Budapest mit Wien und München. Ab 2010 werden auch Bregenz und Zürich angefahren. Mit bis zu 230 km/h soll er ab 2012, wenn die Strecke fertig ausgebaut ist, unterwegs sein und auf der Fahrt von Wien nach Salzburg 25 Minuten sparen.

U6 bis zu Krankenhaus Nord

Besser als jetzt sollen die Wiener in Zukunft auch zur Brünner Straße kommen, wo ab 2010 das neue Krankenhaus Nord entsteht. Nämlich mit der U6, die verlängert werden soll. Ein entsprechender Antrag von SP und VP für den U-Bahn-Ausbau ist Dienstagabend im Gemeinderat beschlossen worden. Die Streckenverlängerung bis zum Krankenhaus-Areal soll zeitgleich mit der Errichtung des Spitals innerhalb von drei Jahren erfolgen. Schon bei der Präsentation der Pläne Anfang 2008 war kritisiert worden, dass die öffentliche Anbindung für das neue Spital mit Bus-, S-Bahn- und Straßenbahnverbindung nicht optimal ist. (
Gudrun Springer, DER STANDARD Printausgabe 27.11.2008)