Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) schlägt angesichts der schlechten Konjunkturaussichten Alarm und fordert "rasche medienpolitische Entscheidungen" ein. Insbesondere will man laut einer Aussendung vom Donnerstag weiterhin die Abschaffung der Werbesteuer, eine "wesentliche" Erhöhung der Presseförderung, keine Mehrwertsteuer für Zeitungsabonnements sowie die "unverzügliche" Etablierung einer Förderung für elektronische Medien.

"Medienvielfalt und Arbeitsplätze sind in Gefahr"

"Medienvielfalt und Arbeitsplätze sind in Gefahr", warnt der VÖZ. "Eine dermaßen ernste Situation hat es noch nie gegeben." Neben Konsequenzen des Wirtschaftsabschwungs auf die Werbeeinnahmen müssten die Verleger auch mit höheren Tarifen für den Postzeitungsversand rechnen, zudem drohten "überzogene Preisforderungen der Papierindustrie". Die Zeitungen sehen "gravierende Folgen für die Arbeitsplätze" am Horizont.

Regierungsprogramm ungenügend

Im Regierungsprogramm der künftigen Koalition stehe trotz "mancher guten Ansätze" im Medienkapitel zu wenig, um in diesem düsteren Szenario gegenzusteuern. Derzeit sei nicht ersichtlich, dass sich SPÖ und ÖVP, der "Dringlichkeit von Sofortmaßnahmen bewusst" seien. Der Verband stehe "jedenfalls zu vertiefenden Gesprächen über die künftige Medienpolitik bereit", wurde betont. (APA)