Preise für energieeffizientes und gesundes Bauen, soziale Innovation und erfolgreiche Frauen in wirtschafts- und naturwissenschaftlicher Forschung Bereits zum 23. Mal zeichnete die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) exzellente Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit aus. Umweltlandesrat Josef PLANK (Land Niederösterreich), ÖGUT-Präsident Rene Alfons HAIDEN sowie VertreterInnen der Sponsoren überreichten Mittwoch Abend den ÖGUT-Umweltpreis 2008 mit einem Preisgeld von insgesamt EUR 21.000,- an die fünf PreisträgerInnen. Für die Entwicklung eines Biofaserlehm-Trockenbausystems erhielt die Lehmbaustoffe Produktions- und Handels GmbH aus Tattendorf (Niederösterreich) den ÖGUT-Umweltpreis 2008 in der Kategorie „Nachwachsende Rohstoffe und ressourceneffiziente Produktionsprozesse“. Angela Rubick vom Österreichischen Institut für Chemie und Technik erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ für die Entwicklung von nachhaltiger Katzenstreu und die Verwertung von Pferdedung als Brennstoffersatz. Die steirische Firma Vinzenz Harrer GmbH hat mit der Errichtung von zwei Almhütten in Passivhausstandard in Montenegro den Preis in der Kategorie „Österreichische Umwelttechnologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ gewonnen. Als Preisträger im Bereich „Partizipation für Nachhaltigkeit – Innovationen und kommunale Projekte“ ging der Verein Wiener Tafel hervor, der mit „Versorgen statt entsorgen“ karitative Einrichtungen mit Lebensmitteln beliefert, die andernfalls im Abfall landen würden. Den ÖGUT-Sonderpreis nahm Angela Köppl vom Wirtschaftsforschungsinstitut für ihre Studien über die Entwicklung und ökonomische Bedeutung der Österreichischen Umwelttechnikindustrie entgegen. ÖGUT-Generalsekretär Herbert GREISBERGER lobte die Kreativität der nominierten und ausgezeichneten Projekte: „Die Projekte zeigen eindeutig, dass die Notwendigkeit des Umdenkens im Sinne der Nachhaltigkeit ein kreatives Feuerwerk ausgelöst hat, das einen Innovationsschub für die Wirtschaft und die Gesellschaft bedeutet. Ich freue mich, dass der ÖGUT-Umweltpreis zu diesem kreativen Wandlungsprozess beiträgt. “ Monika AUER, Mitglied der ÖGUT-Geschäftsführung betonte: „Wir hatten heuer mehr als 68 Einreichungen mit einem ungeheuer großen Themenspektrum - von High Tech-Innovationen über Umverteilungsprojekte bis hin zur Verwendung tierischer Abfälle für die Energieerzeugung. Diese Vielfalt beweist, dass der Nachhaltigkeitsgedanke in ganz viele Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche Einzug gehalten hat und dort sehr erfolgreich ist.“ Die Entscheidung über die Auszeichnung traf eine fünfköpfige Jury: Gerhard Fallent, ACT – Austrian Clean Technology, Christoph Haller, Wirtschaftskammer Österreich, Markus Piringer, Ökobüro, Manuela Schein, ZIT – Zentrum für Innovation und Technologie und Bernd Vogl, Lebensministerium. Insgesamt EUR 21.000,- stellten Unternehmen und öffentliche Hand als Preisgeld zur Verfügung: Bank Austria, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Österreichischer Städtebund, Raiffeisen Zentralbank, Raiffeisen Leasing GmbH. Klimaschutz lässt sich essen Bei der Diskussionsrunde „ÖGUT im Gespräch“ im Rahmen des Jahresempfangs stand das Thema Ernährung und Klimaschutz im Vordergrund. Die ExpertInnen Andrea Ebner-Pladerer (ÖGUT-Expertin zum Thema Nachhaltiger Konsum), Hildegard Aichberger (Geschäftsführerin WWF Österreich), Edith Klauser (Sektionschefin Landwirtschaft und Ernährung im Lebensministerium) und Rudi Vierbauch (Obmann BIO AUSTRIA), waren sich einig, dass Konsumverhalten und Klimaschutz Hand in Hand gehen und hier noch mehr Informationsarbeit notwendig ist. Andrea Ebner-Pladerer erklärte dazu: „Durch den ‚richtigen Griff ins Regal’ können wir jeden Tag einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn nachhaltige Produkte sind mittlerweile zahlreich vorhanden. Das Bewusstsein für eine umwelt- bzw. klimafreundliche Ernährung muss deshalb noch geschärft werden.“ Volles Haus beim ÖGUT-Jahresempfang Der ÖGUT-Jahresempfang in den Räumlichkeiten der Bank Austria ist seit vielen Jahren ein beliebter Szenetreff, an dem VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und aus dem Umweltbereich teilnehmen. Der Andrang war auch in diesem Jahr entsprechend groß, mit rund 400 Gästen waren die Räumlichkeiten bis auf den letzten Platz gefüllt. Die PreisträgerInnen feierten ihren Erfolg mit den Sponsoren und vielen ÖGUT-Mitgliedern. Der seit 1985 jährlich vergebene ÖGUT-Umweltpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen für hervorragende Projekte im Nachhaltigkeitsbereich. Die ÖGUT ist die Plattform für Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der Verein für und gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und innovativen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. ÖGUT-UMWELTPREIS 2008 – DIE PREISTRÄGERINNEN UND PREISTRÄGER Nachwachsende Rohstoffe und ressourceneffiziente Produktions-prozesse Die Firma Lehmbaustoffe Produktions- und Handels GmbH aus Tattendorf (NÖ) erhielt den ÖGUT-Umweltpreis 2008 in der Kategorie „Nachwachsende Rohstoffe und ressourceneffiziente Produktionsprozesse“ für die Entwicklung eines Biofaserlehm-Trockenbausystems. Bei dem ausgezeichneten Projekt wurde Lehmputz verwendet, der nur aus Quarzsand, Lehm und Pflanzenfasern ohne jegliche chemische Zusatzstoffe besteht. Darauf aufbauend wurde eine Lehmbauplatte (Biofaserlehm® auf einer IBO-geprüften Holzwerkstoffplatte) hergestellt. 2009 beginnt die großtechnische Produktion dieses nachhaltigen NaWaRo-Lehm-Trockenbausystems. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) sponserte mit dem Programm Fabrik der Zukunft das Preisgeld in der Höhe von EUR 5.000,-. Partizipation für Nachhaltigkeit – Innovationen und kommunale Projekte Der Preis in der Kategorie „Partizipation für Nachhaltigkeit – Innovationen und Kommunale Projekte“ ging an den Verein Wiener Tafel für das Projekt „Versorgen statt Entsorgen“. Der Preisträger trägt den Prinzipien einer nachhaltigen Lebensweise in vorbildlicher Weise Rechnung: Die Wiener Tafel sammelt als Sozial- und Umweltverein auf ehrenamtlicher Basis Lebensmittel und Hygieneartikel, die wegen geringer Mängel nicht mehr für den Verkauf bestimmt sind und versorgt damit Bedürftige in karitativen Einrichtungen. Mehr als zwei Tonnen Lebensmittel können so täglich vor dem Müll gerettet werden. Rund 7.500 Menschen leben derzeit von den Hilfslieferungen der Wiener Tafel. Der Österreichische Städtebund und das Lebensministerium (BMLFUW) stifteten das Preisgeld in der Höhe von EUR 5.000,-. Frauen in der Umwelttechnik Den Preis in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ nahm Angela Rubick vom Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik entgegen. Die promovierte Expertin für industriellen Umweltschutz und Verfahrenstechnik entwickelte eine Katzenstreu aus heimischen nachwachsenden Rohstoffen, die qualitativ den mineralischen Konkurrenten entspricht. Sie kann regional produziert werden und leistet bei der Entsorgung einen Beitrag zur Energiegewinnung und Abfallvermeidung. Im Projekt „Horsepower“ erarbeitete sie die wissenschaftlichen Grundlagen für den Einsatz von Pferdedung als Biomassebrennstoff. Das neue Verfahren ermöglicht dessen thermische Verwertung sowohl im kleinen Anwendungsbereich (< 1 MW) als auch für größere Anlagen. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie stellte im Rahmen der Initiative FEMtech das Preisgeld in der Höhe von 5.000,- EUR zur Verfügung. Österreichische Umwelttechnologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa Die Vinzenz Harrer GmbH konnte sich in der Kategorie „Österreichische Umwelttechnologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ durchsetzen. Dem steirischen Preisträger aus Frohnleiten ist es gelungen, ein Pilotprojekt zur Errichtung von Holzhäusern in Passivhausstandard in Montenegro durchzuführen. Mit regionalen Baufirmen unter österreichischer Bauleitung errichtete die Firma zwei Almhütten in Passivhausbauweise in der Region Kolasin, die nun als Vorzeigeprojekte für den modernen Holzbau in Montenegro sowie für ähnliche Vorhaben in anderen südosteuropäischen Ländern dienen. Die touristische Nutzung der Gebäude erhöht die Aufmerksamkeit für die Verbreitung der Passivhaustechnologie in der Öffentlichkeit. Der Holzreichtum im Land, die zunehmende Beliebtheit von Holzhäusern als Wochenenddomizile, aber auch die steigenden Energiekosten bieten einen besonderen Anreiz zur Einführung der Niedrigenergiebauweise in Montenegro. Das Preisgeld von 5.000,- Euro sponserten die Raiffeisen Zentralbank und die Raiffeisen Leasing GbmH. Sonderpreis Den von der Bank Austria gesponserten Sonderpreis (1.000,- EUR) erhielt Angela Köppl vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). Die Doktorin der Volkswirtschaft untersucht seit vielen Jahren die Entwicklung des Umwelttechniksektors in Österreich und schafft damit eine wichtige Informationsbasis für einen Wirtschaftsbereich mit wachsender Bedeutung. Ihre in mehrjährigen Abständen erstellten Studien haben dazu beigetragen, das umwelt- und wirtschaftspolitische Interesse auf diesen Bereich zu lenken. www.oegut.at SPONSOREN DES ÖGUT-UMWELTPREISES 2008 Bank Austria Respekt, Gegenseitigkeit und Fairness gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Investoren: Das sind Werte, die für die gesamte UniCredit Group gelten und damit selbstverständlich auch für die Bank Austria. Die Werte werden jeden Tag aufs Neue als fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur gelebt. bmvit – FEMtech Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) hat mit FEMtech ein erfolgreiches Programm zur Förderung von Frauen in Forschung und Technologie und zur Schaffung von Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung, an Fachhochschulen und in Forschungs- und Technologieprogrammen etabliert. bmvit – Fabrik der Zukunft Das bmvit unterstützt seit nunmehr neun Jahren richtungsweisende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich Nachhaltig Wirtschaften. In den Programmen Haus der Zukunft, Fabrik der Zukunft und Energie(systeme) der Zukunft werden im Rahmen von Ausschreibungen Projekte finanziert um einen Strukturwandel in Richtung ökoeffizientes Wirtschaften zu unterstützen. Lebensministerium Das Lebensministerium setzt zahlreiche Initiativen zur Verwirklichung einer Nachhaltigen Entwicklung, welche die sozialen, ökonomischen und ökologischen Anliegen der Gesellschaft miteinander verknüpfen. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Einbeziehung der Öffentlichkeit in Entscheidungsprozesse. Österreichischer Städtebund Österreichs Städte nehmen eine wesentliche Vorbildfunktion bei der Umsetzung energieeffizienter Technologien, erneuerbarer Energieträger und dem Umweltschutz ein und schärfen damit das Bewusstsein für nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz bei ihren Bewohnerinnen und Bewohnern. Raiffeisen Zentralbank Die Raiffeisen Bankengruppe blickt auf eine mehr als 120-jährige erfolgreiche Geschichte zurück, wobei sich die Verpflichtung zu einer nachhaltigen, verantwortungsvollen Geschäftstätigkeit schon im ursprünglichen Gründungsauftrag findet. Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG als Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe führt diese Grundsätze gemeinsam mit der Raiffeisen Leasing weiter, insbesondere tragen sie das Raiffeisen Wertegerüst auch nach Zentral- und Osteuropa. Raiffeisen Leasing GmbH Im Rahmen der Raiffeisen Klimaschutzinitiative beschäftigt sich der Konzern seit einigen Jahren erfolgreich mit der Finanzierung und ebenso mit dem Investment von nationalen und internationalen Projekten bzw. Anlagen zur Erzeugung von alternativen und erneuerbaren Energieformen.