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Grafik: Archiv

Mit einer Schwerpunktaktion will die Anti-DRM-Kampagne DefectiveByDesign verstärkt auf die Problematik des Digital-Rights-Management hinweisen. Den Anfang der "35 Days against DRM" hat man dabei für Apple reserviert, das Unternehmen tue sich besonders bei KonsumentInnen-feindlichen Beschränkungen hervor.

Differenz

So gebe es einen bedeutsamen Unterschied zwischen dem, was das Unternehmen öffentlich kommuniziert und dem, was dann als reale Produktpolitik umgesetzt werde. So habe zwar Apple-Boss Steve Jobs im Februar 2007 in einem offenen Brief auf die Probleme von DRM hingewiesen, der Großteil der im iTunes-Store zu erwerbenden Titel sei allerdings weiterhin mit massiven Beschränkungen versehen. Dies obwohl mittlerweile praktisch die ganze Konkurrenz ohne DRM auskomme.

Kritik

Ganz im Gegenteil schreite Apple in Fragen DRM aggressiv voran: So habe man mit den neuen iPhones und iPod touchs wieder neue Möglichkeiten geschaffen, Anwendungen, Filme und Musik in DRM-Schichten zu verpacken. Besonders hat es den KampagnenbetreiberInnen allerdings das neue Macbook "angetan".

HDCP

Apple hatte vor kurzem damit begonnen einen Teil seiner im iTunes Store verkauften Videos zusätzlich mit HDCP zu verschlüsseln, wer die entsprechenden Videos dann auf dem neuen Macbook betrachtet, kann sie über den DisplayPort-Anschluss nicht mehr an Nicht-HDCP-fähige externe Displays oder Beamer ausgeben. HDCP soll das Abgreifen des Signals am Weg zwischen Computer und Bildschirm verhindern und somit den Kopierschutz verstärken.

Boykott

Entsprechend hat sich Defective-by-Design dazu entschlossen, das Macbook als erstes in seiner Kampagne zu "brandmarken" und die KonsumentInnen zum Boykott aufzurufen. Dies obwohl der Hersteller unlängst zumindest in Teilen zurückgerudert ist: HDCP soll künftig nur mehr für HD-Content verwendet werden, Filme in normaler Auflösung sollen wieder wie gewohnt auch auf älteren Geräten ausgegeben werden können.

Ursachen

HDCP kommt unter anderem auch zum "Schutz" von Blu-Ray-Disks - beziehungsweise deren Ausgabe - zum Einsatz. Bei HD-Filmdownloads nimmt hingegen Apple mit dem iTunes Store die Vorreiterrolle ein, unklar ist allerdings auch, wie weit die Filmindustrie den Einsatz von HDCP für Downloads bereits verlangt. (red)