Ein Fotograf der amerikanischen Zeitschrift "Life" besucht Saint-Exupéry kurz vor dessen Verschwinden: Das Bild zeigt den Schriftsteller vor einem seiner letzten Einsätze als Aufklärungspilot im Zweiten Weltkrieg.

Foto: ZDF / The John and Annamaria Philipps Foundation/Tangram

Ein großes Rätsel aus der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde erst in diesem Jahrzehnt - in Etappen - gelöst: das spurlose Verschwinden von Antoine de Saint Exupéry. Nahrung bezog das Mysterium nicht zuletzt aus dem Spannungsfeld, dass der Autor eines Märchens wie "Der kleine Prinz" ausgerechnet als Flieger im Zweiten Weltkrieg sein Ende fand. Von Anfang an kannten die Spekulationen über Saint-Exupérys Schicksal keine Grenzen. Es hieß, er sei abgestürzt, im Kloster untergetaucht, zum Feind übergelaufen, habe Selbstmord begangen oder gar auf mystische Weise den Planeten verlassen. Er blieb jedenfalls verschwunden - bis zur Jahrtausendwende.

1998 fand ein Fischer vor Marseille in seinem Netz das silberne Armband des Dichters - fernab von Saint-Exupérys vermuteter Flugroute. Alle hielten den Fischer für einen Scharlatan, nur der Taucher Luc Vanrell glaubte an die Geschichte. Bei seiner Suche stieß er im Jahr 2000 vor der unbewohnten Ile de Riou auf Wrackteile eines Flugzeugs. Gegen die Widerstände von Behörden und Experten konnte er beweisen, dass er Saint-Exupérys Maschine gefunden hatte.

Und die verhängnisvollen Ereignisse im Zweiten Weltkrieg wurden schließlich rekonstruiert: Am 31. Juli 1944 wurde Saint Exupéry von einem deutschen Jagdpiloten abgeschossen - seit 2008 ist der heute 86-jährige Horst Rippert als dieser Flieger identifiziert. Auch wenn es noch widersprüchliche Daten gibt - Rippert selbst bekennt vor der Kamera, er sei es gewesen. Die 45-minütige Dokumentation "Duell in den Wolken: Der letzte Flug des kleinen Prinzen" von Florian Huber zeichnet den Weg zur Lösung des Rätsels von den Tauchexpeditionen im Mittelmeer bis zum Gespräch mit Rippert nach. (red)