Landsberg am Lech - Mit einem lautstarken Pfeifkonzert haben am Samstag in Landsberg am Lech (Oberbayern) mehrere tausend Menschen einen Neonazi-Aufmarsch begleitet und den Rechten die Rote Karte gezeigt. Die knapp 2.000 Gegendemonstranten verhielten sich nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich. Etwa 80 Sympathisanten der rechten Szene waren dem Aufruf des NPD-Bezirkschefs Roland Wuttke zu dem Aufmarsch in der oberbayerischen Stadt gefolgt. Dunkel gekleidet und vereinzelt rot-weiße Fahnen schwenkend, waren sie vom Bahnhof bis auf den Hauptplatz gezogen.

Die Gegendemonstranten zückten rote, schulheftgroße Karten, streckten sie den Neonazis entgegen und machten von Trillerpfeifen Gebrauch. Zuvor hatten sich in den Mittagsstunden rund 1.000 Menschen an einem Umzug durch die Stadt beteiligt, zu dem Bündnis90/Die Grünen aufgerufen hatten. Ursprünglich waren zu dem Neonazi-Aufmarsch 150 Teilnehmer erwartet worden. Fünf Personen sowohl aus dem rechten als auch aus dem linken Lager seien vorläufig festgenommen worden, hieß es. Vier davon hatten verbotene Gegenstände, wie einen verstärkten Schlaghandschuh, mit sich geführt. Einer hatte Drogen bei sich. (APA/dpa)