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Der einzige festgenommene Terrorist Ajmal Qasab am Chatrapathi Sivaji-Bahnhof in Mumbai. Im Verhör hatte Qasab ausgesagt, dass die Gruppe ihre Befehle aus Pakistan erhalten habe.

Foto: AP/Mumbai Mirror, Sebastian D'souza

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Insgesamt kamen bei den Terrorangriffen in Mumbai 172 Menschen ums Leben, 239 wurden verletzt.

Foto: AP/David Guttenfelder

Mumbai - Die Terroranschläge von Mumbai haben die Spannungen zwischen den benachbarten Atommächten Indien und Pakistan verschärft. Die Attentäter sind nach Erkenntnissen indischer Sicherheitskreise monatelang in Pakistan ausgebildet worden. Der einzige festgenommene Täter habe ausgesagt, dass die Gruppe ihre Befehle aus dem Nachbarland erhalten habe, sagten führende Ermittler am Montag in Neu-Delhi. US-Außenministerin Condoleezza Rice hat Pakistan zur Zusammenarbeit bei den Ermittlungen aufgerufen.

Die Attentätergruppe soll in der Vergangenheit Verbindungen zum pakistanischen Militärgeheimdienst gehabt haben. Das Training in Pakistan sei von der Islamisten-Organisation Lashkar-e-Toiba unter Führung eines früheren pakistanischen Armeeangehörigen organisiert worden, sagten indische Ermittler. Offiziell ist die Organisation in Pakistan verboten.

Die Regierung in Islamabad hat Indien unterdessen aufgefordert, nach den Anschlägen keine Konfrontation zu suchen. Extremisten hätten die Macht, in der südasiatischen Region Krieg zu entfesseln, mahnte Staatspräsident Asif Ali Zardari in einem Interview mit der Londoner "Financial Times". Die verfeindeten Nachbarn dürften sich auf diese Provokation keinesfalls einlassen. "Wir müssen zusammenstehen, um diese Gefahr zu bannen", betonte Zardari, dessen Frau Benazir Bhutto im vergangenen Jahr bei einem Attentat in Rawalpindi ums Leben gekommen war.

"Angreifer waren pakistanischer Herkunft"

Auch der indische Vizeinnenministers hatte erklärt, dass die Täter aus Pakistan stammen würden. "Die Terroristen, die bei den Gefechten in Bombay in den vergangenen Tagen getötet wurden, waren pakistanischer Herkunft", sagte Shakeel Ahmad am Montag in einem Interview mit dem britischen Sender BBC.

Zwei Tage nach der Erstürmung des Taj-Mahal-Hotels haben die Sicherheitskräfte in Mumbai die Durchsuchung des Gebäudes beendet. In den 565 Zimmern des Hauses wurde in erster Linie nach versteckten Sprengfallen gefahndet. Außerdem befürchteten die Behörden, auf weitere Leichen zu stoßen. Damit sei nun aber nicht mehr zu rechnen, sagte ein Sprecher der Regierung des Staates Maharashtra am Montag.

172 Tote, 239 Verletzte

Die Zahl der Toten bezifferten die Behörden unterdessen auf 172, weitere 239 Menschen wurden bei den Terrorangriffen der vergangenen Woche verletzt.

Zu den Überfällen auf zwei Luxushotels und weitere Ziele in der Finanzmetropole bekannte sich die bisher kaum bekannte islamische Gruppe Deccan Mujahideen. Nach Angaben der indischen Behörden stammt der einzige überlebende Angreifer aus Pakistan. (APA/AP/red)