London - Europas größter Billigflieger Ryanair startet einen zweiten Versuch, den kleineren irischen Konkurrenten Aer Lingus zu übernehmen. Das Angebot beläuft sich auf etwa 748 Mio. Euro. Pro Aer-Lingus-Aktie würden 1,40 Euro geboten, teilte Ryanair am Montag mit. Die beiden irischen Fluglinien sollten zu "einer starken irischen Gruppe" fusioniert werden, um Europas Fluggesellschaften Lufthansa, Air France und British Airways Konkurrenz zu machen, erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Beide Marken sollten nach den Plänen erhalten bleiben.

Ein Treffen mit Regierungsvertretern in Irland und mit dem Management von Aer Lingus sei gefordert worden. Ryanair hatte bereits vor zwei Jahren versucht, Aer Lingus zu übernehmen. Damals untersagte allerdings die EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen das Angebot von rund 1,5 Mrd. Euro. Ryanair besitzt derzeit bereits 29,8 Prozent der Aer Lingus Aktien.

Angebot abgelehnt

Das Management von Aer Lingus hat das Angebot am Montagabend abgelehnt. Den Aktionären riet man, nicht auf das neue Angebot von Ryanair einzugehen, da dieses deutlich den Wert des Unternehmens unterschreite. "Aer Lingus bleibt ein starkes Unternehmen mit viel Kapital und einer starken Zukunft", hieß es in einer Stellungnahme der Aer-Lingus-Spitze.  (APA/dpa)