Bozen - Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen befindet sich in finanzieller Schieflage. Bereits im ersten Jahr musste ein Verlust von rund 1,1 Millionen Euro in Kauf genommen werden. Die Direktorin Corinne Diserens war deshalb fristlos entlassen worden. Zusätzliche Gelder für das Museion vom Land schloss Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder am Montag bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung aus.

Vielmehr solle das Defizit mit Einsparungen innerhalb von zwei Jahren ausgeglichen werden, sagte der Landeshauptmann. Das Defizit setze sich aus 500.000 Euro zusätzlicher Verwaltungskosten und 600.000 Euro höheren Kosten für die Eröffnungsausstellung zusammensetzen. Dabei handelt es sich um jene Ausstellung, bei der das in Südtirol heftig umstrittene Kunstwerk von Martin Kippenberger gezeigt wurde. Das Werk zeigt einen gekreuzigten Frosch, der in einer Hand ein Ei und in der anderen einen Bierkrug hält.

Durnwalder versicherte, dass das Museion durch die Einsparungen im Verwaltungsbereich keine Einschränkungen in seiner Tätigkeit zu befürchten habe. Dies sei ihm vom Verwaltungsrat zugesichert worden. Zudem sollten sich die privaten Träger des Museums auch stärker finanziell engagieren und es sollten Sponsoren gefunden werden. Der Landeshauptmann teilte mit, dass wegen des Fehlbetrages auch eine Meldung an den Rechnungshof gemacht worden sei. Dabei sollten die Verantwortungen geklärt werden. Es sei nicht vorstellbar, meinte Durnwalder, dass die Direktorin frei schalten und walten konnte. (APA)