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Immer mehr Frauen versuchen auf künstlichem Weg schwanger zu werden

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Graz - Die Zahl der Frauen, die versuchen, auf künstlichem Weg zu einem Kind zu kommen, steigt in Österreich merkbar an: Der In-Vitro-Fertilisations-Fonds (IVF-Fonds) des Bundes verzeichnete im Jahr 2007 im Vergleich zum Jahr 2001 über 1.000 Paare mehr - das ist um ein Drittel mehr -, die auf diese Weise versuchten, Eltern zu werden. Der Fonds übernimmt unter entsprechenden Voraussetzungen den Großteil der Behandlungs- und Medikamentenkosten.

Kostenübernahme seit 2000

Der IVF-Fonds übernimmt seit 2000 für Frauen unter 40 und deren Partner unter dem 50. Lebensjahr bei entsprechender medizinischer Indikation der Unfruchtbarkeit 70 Prozent der Kosten für maximal vier Zyklen einer IVF- oder ICSI-Behandlung (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) und der notwendigen Medikamente. Dabei werden aus dem Eierstock der Frau reife Eizellen entnommen (Follikelpunktion), mit der männlichen Samenzelle vereinigt und anschließend wieder in die Gebärmutter der Frau eingebracht.

Fast 2000 Wünsche gingen in Erfüllung

Über 4.300 Paare haben im Vorjahr in Österreich mit finanzieller Hilfe des IVF-Fonds versucht, den Kinderwunsch doch noch wahr werden zu lassen, hält der Jahresbericht 2007 des IVF-Registers fest. Im Jahr 2001 waren es 3.283 Kinderwunsch-Paare. Für das Jahr 2007 wurden in den österreichischen IVF-Zentren 5.932 Versuche dokumentiert. Das ergibt eine durchschnittliche Rate von 1,37 Behandlungszyklen pro Frau. Aus den Befruchtungsversuchen gingen 1.832 Schwangerschaften hervor.

Höhere Schwangerschaftsrate

Insgesamt haben laut Jahresbericht seit 2001 rund 26.200 Paare diesen Weg beschritten. Aus den dabei durchgeführten 36.133 IVF-Versuchen resultierten 9.709 Schwangerschaften. Die Zahl der Geburten ist nicht vollständig erfasst, da die Meldung der Geburten an das IVF-Register nicht zwingend ist und von einigen Zentren auch nicht durchgeführt wird. Die Schwangerschaftsrate pro Follikelpunktion ist von durchschnittlich 22,8 Prozent im Jahr 2001 auf 32,6 Prozent gestiegen.

Kinderwunsch

Die Altersklasse der Frauen zwischen 31 und 35 Jahren ist mit 37 Prozent der Versuche die größte Patientinnengruppe, gefolgt von den 36 bis 40-Jährigen mit 30 Prozent. Acht Prozent waren aber auch unter 26 Jahre alt.

In Wien wurden mit 2.366 IVF-Versuchen die meisten Kinderwunsch-Behandlungen durchgeführt, auf Platz zwei rangieren Kliniken in Niederösterreich. Die Zahl der Vertragskrankenanstalten veränderte sich von 22 im Jahr 2001 auf 26 im Jahr 2007. (APA)