Molterer nicht mehr da, Pröll noch nicht da: Die Vertretung Österreichs beim Treffen der EU-Finanzminister am Dienstag, in Brüssel ist nicht leicht. Zumal wichtige Themen wie die Bankenhilfen und Konjunkturmaßnahmen am Tapet sind. Doch die Angelobung der neuen Regierung in der Früh bereitet einige Schwierigkeiten. Für Nochressortchef Wilhelm Molterer, der noch am Montag bei der Sitzung der Euro-Gruppe in Brüssel weilte, gibt es nach dem Start der neuen Regierung kein Mandat mehr. Und für seinen Nachfolger Josef Pröll geht sich das monatliche Treffen nicht mehr aus.

Ähnliches gilt übrigens für Christoph Matznetter und seine beiden Nachfolger Reinhold Lopatka und Andreas Schieder: Für die Finanzstaatssekretäre kommt die EU-Sitzung entweder zu früh oder zu spät.

In solchen Fällen muss der Botschafter ausfliegen. Da trifft es sich gut, dass Österreich in Brüssel mit Dietmar Schweisgut einen Finanzprofi als Ständigen Vertreter sitzen hat, der das österreichische Interregnum überbrückt. Flankiert wird der Botschafter unter anderem vom Sektionschef des Finanzministeriums, Thomas Wieser, der bereits seit vielen Jahren die EU-Angelegenheiten schupft. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.12.2008)