Washington - Das Wirtschaftswachstum in den USA bleibt nach den Worten von US-Notenbankchef Ben Bernanke wahrscheinlich auf absehbare Zeit schwach. Es gebe allerdings "vorsichtige Anzeichen" für eine Stabilisierung der Finanzmärkte, meinte Bernanke am Montag vor der texanischen Handelskammer in Austin (Texas).
Weitere Zinssenkungen seien vorstellbar, betonte Bernanke. Die Fed hatte zuletzt die Leitzinsen wegen der Finanzkrise und der drohenden Rezession auf ungewöhnlich niedrige 1,0 Prozent gesenkt.
Rezession begann offiziell im Dezember 2007
Offiziellen Angaben zufolge steckt die US-Wirtschaft bereits seit einem ganzen Jahr in der Rezession. Wie das zuständige "National Bureau of Economic Research" (NBER) am Montag erklärte, ging im Dezember 2007 ein rund sechsjähriger Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft zu Ende.
Das NBER ist in den USA dafür zuständig, eine Rezession festzustellen. Das Institut berücksichtigt dabei andere Faktoren, als diejenigen, die beispielsweise in Deutschland als Kriterium für eine Rezession gelten. Hierzulande spricht man von einer sogenannten technischen Rezession, wenn in zwei Quartalen in Folge die Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt.
Das NBER versteht unter Rezession dagegen den deutlichen Rückgang der Aktivität über die gesamte Wirtschaft, der über mehrere Monate andauert. Dies muss in den Daten zu Industrieproduktion, Beschäftigung, Realeinkommen und Einzel- sowie Großhandel zum Ausdruck kommen. Die Entwicklung des BIP spielt für das NBER dagegen nur eine untergeordnete Rolle. (APA/dpa)