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Die Bundesliga könnten den Sparplänen zum Opfer fallen.

Foto: APA/Pfarrhofer

Der ORF versucht mit seinen Sparplänen viele potenziellen Lobbys für Zuschüsse der Regierung zu mobilisieren (und Rechtekosten zu drücken), etwa:

Filmförderung: Der ORF droht laut Kurier, auch seine Kinofilmförderung auslaufen zu lassen. Die Produzenten verschafften ihm zuletzt die Gebührenerhöhung.

Bundesliga und Formel 1: Nach der Champions League könne sich der ORF nach heutigem Stand auch die beiden Rechte nicht mehr leisten, bestätigt ORF-Sprecher Pius Strobl Schlüsse von tv-media.

Symphonieorchester: Dessen Betriebsratschef Bernhard Ziegler sieht den "wunderbaren Klangkörper" ausgelagert untergehen und dringend "die Politik gefordert".

"Bundesland heute": Den Landeshauptleuten droht der ORF, die Regionalausgaben an Samstagen und Sonntagen zu streichen.

"Sollte sich die Konjunktur- und Werbemarktlage in den nächsten Jahren negativ entwickeln, werde sich der ORF sehr teure Sportrechte aus heutiger Sicht vielleicht nicht mehr leisten können", so Kommunikationschef Pius Strobl. Eine Entscheidung über die Absetzung von Sport-Events sei aber "in keiner Form" getroffen - "das ist nicht mehr als einer von vielen Diskussionsgegenständen".

Der Vertrag mit Bernie Ecclestone läuft 2011 aus, die Free-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga hat der ORF noch für die Saison 2009/2010. Die ORF-Sportredaktion hat am Dienstag bereits ein Zeichen des Sparwillens gesetzt und die traditionsreiche und stets prominent besuchte Weihnachtsfeier des ORF Sport abgesagt.

"Bundesland heute"

Im Rahmen der Programm-Sparmaßnahmen stellt die ORF-Geschäftsführung auch die Streichung der Wochenendausgaben von "Bundesland heute" in den Raum. Die Wochenend-Ausgaben von "Bundesland heute" wurden im September 1999 unter dem damaligen ORF-Generalintendanten Gerhard Weis gestartet. Änderungen soll es auch - wie bereits bekannt - bei "Heimat, fremde Heimat" und der "Wochenschau" geben. Die Diskussionssendung "Im Zentrum", die jeweils sonntags im Wiener Haas-Haus veranstaltet wird, könnte aus Kostengründen von der Inneren Stadt in die Studios auf den Küniglberg übersiedeln.

Die neue Bundesregierung klingt bisher nicht nach mehr Geld für den ORF. Donnerstag tagt sein Finanzausschuss. (fid/APA/DER STANDARD; Printausgabe, 3.12.2008)