Genf/Harare - Der Cholera-Epidemie in Simbabwe sind nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 500 Menschen zum Opfer gefallen. Seit Ausbruch der Seuche im August seien 484 Menschen gestorben, teilte die WHO in Genf mit. Die Zahl der Erkrankten bezifferte die UNO-Organisation auf mehr als 11.700 Menschen.

Die Seuche habe mittlerweile die meisten Landesteile Simbabwes erreicht. Der simbabwische Oppositionsführer Tsvangirai sagte bei einem Besuch im Senegal, die Lage in seiner Heimat habe in Bezug auf die Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung ein "katastrophales Ausmaß" erreicht.

Ursache vermutlich verdorbenes Fleisch

Die Provinz Budirio, in der Harare liegt, ist mit mehr als 5.800 Cholera-Verdachtsfällen am schlimmsten betroffen, wie das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) mitteilte. Im Norden des Landes sollen außerdem drei Menschen an Milzbrand gestorben sein, mehr als 30 Menschen sind mit der meist tödlich verlaufenden Krankheit infiziert. Angesteckt haben sie sich vermutlich durch verdorbenes Fleisch, denn in der Region sind mindestens 60.000 Stück Vieh an Milzbrand erkrankt. Laut OCHA aßen die hungernden Menschen die verwesenden Kadaver der Tiere.

In den meisten Vororten der Hauptstadt Harare mussten die Menschen auch am Dienstag ohne Wasser auskommen. In den Krankenhäusern mehrerer Großstädte kam die Belegschaft nicht zur Arbeit. Die Cholera hat nach Angaben der UNO neben Simbabwe auch Botsuana und Südafrika erreicht. Die hoch ansteckende Durchfallkrankheit führt bei fehlender Behandlung rasch zum Tod. Verhindern lässt sie sich durch sauberes Leitungswasser, häufiges Händewaschen sowie durch Säubern der Nahrung. (APA)