Wien - Rio de Janeiro hat eins, Andorra - und Wien: ein internationales "Clown-frauenfestival".

Weibliche Clowns werden nicht nur von Medien diskriminiert, die diese Kunstsparte im Vergleich zum "seriösen Schauspiel" herabwürdigen, sondern auch von männlichen Kollegen, die sie nicht zu Festivals einladen: Das wurde am Montag in der Diskursveranstaltung "Frauen im Spannungsfeld: Kunst - Humor - Armut" thematisiert.

Wie prekär müssen die Verhältnisse sein, damit man nicht mehr lachen kann? "Humor kommt aus unerfüllten Bedürfnissen, wird aus dem Konflikt geboren", sagt die israelische Clowwnfrau Yaara Perah: "Humor sucht die Stärke im Schwächeren - eindeutig weibliche Eigenschaften."

Perah erzählt von Soldaten, die im sogenannten Friedenstheater für eine Performance ihre Waffen an die Wand hängten. Mit ihrer Kunst möchte sie "Alternativen zur Armut" aufzeigen - ebenso wie die Brasilianerin Geni Viegas, deren Theatergruppe in den Favelas von Rio de Janeiro spielt: "Die rote Nase hilft uns, mit der Wahrheit zu arbeiten".

Noch bis Samstag läuft das Clowninnen-Programm im Kosmos Theater: Morgen, Donnerstag, gibt es ab 21 Uhr eine "lange Nacht der kurzen Clownerie" mit Darbietungen aller in- und ausländischen Künstlerinnen. (ih, DER STANDARD/Printausgabe, 03.12.2008)