Wien - Der Plan der US-Regierung, dass Israelis und Palästinenser noch 2008 ein Friedensabkommen schließen, gilt inzwischen auch allgemein als gescheitert. Dennoch lobten die offiziellen Teilnehmer des diesjährigen UNO-Medienseminars über den Nahen Osten am Dienstag in der Wiener Hofburg die US-Initiative. Mit den Verhandlungen sei immerhin Vertrauen aufgebaut worden, hieß es etwa in einer verlesenen Botschaft des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon.
Diskutiert wurde auf der Konferenz unter anderem über die Rolle der regionalen Staaten im israelisch-palästinensischen Konflikt. Fritz Fröhlich vom Palästinenserhilfswerk UNRWA forderte dabei die seiner Ansicht nach überfällige Einbindung der palästinensischen Flüchtlinge in künftige Verhandlungen. Schließlich sei ihre Haltung für die Umsetzung jedes Abkommens entscheidend. Die leitende Standard-Redakteurin Gudrun Harrer verwies darauf, dass der israelisch-palästinensische Konflikt derzeit in den Hintergrund gerückt sei. Der nächste US-Präsident Barack Obama werde seine Aufmerksamkeit primär der Finanzkrise widmen, auch Ägypten und Saudi-Arabien, die Transitionsprozesse durchliefen, seien derzeit vor allem mit sich selbst beschäftigt. Adli Danna vom Medienzentrum Hebron forderte Israel auf, den Friedensplan der Arabischen Liga zu akzeptieren. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 3.12.2008)