London  - In Großbritannien ist angesichts der Wirtschaftskrise eine Debatte über einen möglichen Beitritt zum Euro entbrannt. Der Wirbel kam auf, als EU-Kommissions-Präsident Jose Manuel Barroso in einem Interview angedeutet hatte, das Königreich sei wegen der Finanzkrise so nah wie nie zuvor an der Einführung des  Euros. Großbritanniens Wirtschaftsminister Peter Mandelson sagte dazu am Mittwoch dem BBC-Radio: "Meiner Meinung nach ist es richtig, dass die Regierung langfristig das politische Ziel hat, Großbritannien an den Euro heranzuführen. Aber das gilt nicht für jetzt."

Gleichzeitig wies er Spekulationen zurück, wonach er Barroso vermittelt haben könnte, dass Großbritannien seine Haltung derzeit ändere. "Ich habe mit Barroso seit Jahren nicht mehr darüber gesprochen", sagte Mandelson, der bis Oktober noch EU- Handelskommissar war. Barroso hatte zu Beginn der Woche in einem französischem Radiosender gesagt, dass britische Politiker wegen der Wirtschaftskrise über den Euro nachdenken. Premierminister Gordon Brown hatte dies zurückgewiesen.

Das britische Pfund verliert derzeit stetig an Wert und sinkt gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung und dem Dollar auf immer neue Tiefststände. Ein Pfund war am Mittwoch 1,16 Euro wert. (APA/dpa)