Innsbruck - Die Ermittlungen der Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck gegen Behörden und Krankenhäuser im Fall Luca sind abgeschlossen. Der Ermittlungsakt wurde zur Überprüfung an das Justizministerium übermittelt, berichtete "ORF Radio Tirol" am Mittwoch. Erst nach Prüfung des Berichts soll bekanntgegeben werden, ob es zu einer Anklage kommt oder nicht.

Die Innsbrucker Oberstaatsanwaltschaft hatte über eine Anklageerhebung gegen Beamte der Jugendwohlfahrt Schwaz, Mödling und Mitglieder der Kinderschutzgruppen der Klinik Innsbruck sowie dem Krankenhaus in Mödling zu entscheiden. Im Zuge der Ermittlungen seien zahlreiche Akten eingeholt sowie Ärzte und Beamte einvernommen worden. Über den Inhalt und ob überhaupt Anklage gegen die Behörden und Ärzte erhoben wird, sei zunächst nichts bekannt, hieß es.

Luca starb am 3. November 2007 in einem Wiener Spital an den Folgen schweren sexuellen Missbrauchs. Wegen dieser Tat wurde der 24-jährige Lebensgefährte der Kindesmutter am 26. September am Landesgericht Korneuburg (nicht rechtskräftig) zu lebenslanger Freiheitsstrafe und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Dem Richter zufolge sei in dem Fall ein "großer Verdachtskomplex" offen. Gegen Ärzte, Jugendämter und Behörden sei ebenso ein Vorverfahren im Gang wie im Zusammenhang mit den zuvor erlittenen Verletzungen Lucas gegen den Angeklagten und seine Lebensgefährtin, die Kindesmutter. (APA)