Wien - Die Konjunkturflaute hat nun auch die österreichischen Dienstleistungsunternehmen erfasst. Im dritten Quartal erzielten die Unternehmen ein Umsatzplus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist die geringste Zuwachsrate seit dem ersten Quartal des Jahres 2006. Der heimische Handel steigerte den Umsatz im dritten Quartal um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und entwickelte sich somit "überraschend positiv", teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

Verantwortlich für die schwächere Umsatzentwicklung bei den Dienstleistungen waren laut Statistikern vor allem das rückläufige Ergebnis in der Branche Nachrichtenübermittlung mit -1,9 Prozent. Auch die unter dem Durchschnitt liegenden Bereiche wie der Flugverkehr (+1,9 Prozent), das Beherbergungswesen (+2,5 Prozent) und die Datenverarbeitung (+2,6 Prozent) waren maßgeblich an dem Ergebnis beteiligt. Umsatzbringer waren hingegen der Landverkehr (+6,0 Prozent) und die unternehmens-bezogenen Dienstleistungen (+4,7 Prozent).

Großhandel stark

Das positive Ergebnis im Handel ist nach Angaben der Experten vor allem durch die nominelle Entwicklung im Großhandel (+10,4 Prozent) erzielt worden. Dieses Ergebnis wurde durch weit über dem Durchschnitt liegende Preiserhöhungen im Großhandel bei einer gleichzeitigen Steigerung im Absatzvolumen von 2,8 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2007 erzielt.

Der Einzelhandel mit einem Plus von 3,7 Prozent (nominell) erreichte ein unverändertes reales Umsatzergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal. Anhaltend negativ sei die Entwicklung im Kfz-Handel (inkl. Tankstellen) mit einem Umsatzrückgang von 0,3 Prozent und einem Absatzrückgang von 4,0 Prozent. Dies sei bedingt durch die rückläufige Anzahl der Kfz-Neuzulassungen und der geringeren Abgabe von Treibstoffmengen an den Tankstellen.

Sowohl bei den Dienstleistungsunternehmen mit einem Plus von 2,5 Prozent als auch im Handel (+1,6 Prozent) ist im dritten Quartal eine positive Entwicklung der Arbeitsverhältnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu beobachten, so die Statistiker. Aufgrund der Klein- und Mittelbetriebsstruktur in Österreich ist eine wesentliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt erst in einer Rezessionsphase zu erwarten, lautet die Prognose. (APA)