Verunglückt: Christoph Moser.

Foto: Hoanzl

Hanoi/Wien – Wenn ein Musikmanager zu einem Journalisten "Hör dir das einmal an" sagt, gehört das zum berufsbedingten Smalltalk. Bei Christoph Moser allerdings wog dieser Satz. Der 1962 in Tirol geborene Promoter, Konzertorganisator und frühere Journalist war ein narrischer, liebevoller Überzeugungstäter. Neben einem sicheren Gespür für interessante Musik zählten seine Geradlinigkeit und sein durch nichts zu erschütternder Positivismus zu seinen prägendsten Charaktermerkmalen. Den Moser mochten einfach alle.

Bereits mit 14 organisierte er aus öffentlichen Telefonzellen heraus erste Konzerte. Er war Tourmanager, arbeitete für den ORF Tirol und die Lokalredaktion des Kurier. Er machte die Tiroler Band Die Knödel international bekannt und stellte seine Arbeit in den Dienst heimischer Bands wie Attwenger, Texta, Fatima Spar, Harri Stojka und viele andere mehr. Sie alle waren nicht nur "seine" Künstler, es wurden seine Freunde. Zwölf Jahr lang arbeitete der Jamaica- und Reggae-Fan beim Wiener Musik- und Videolabel Georg Hoanzl, machte es mit zum größten unabhängigen heimischen Vertrieb und erwarb sich auch als Förderer des deutschsprachigen Dancehall Verdienste.

Am Dienstag ist Christoph Moser in Vietnam tödlich verunglückt. Er wurde 46 Jahre alt. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 5.12.2008)