Brüssel/Wien - Die EU-Kommission könnte nächste Woche das österreichische Bankenhilfspaket, mit dem den österreichischen Finanzinstituten staatliches Eigenkapital zugeschossen werden soll, genehmigen. Wie Jonathan Todd, der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes, am Donnerstag in Brüssel sagte, warte die Kommission noch auf endgültige Zusagen Österreichs. Sollten diese Zusagen am noch am heutigen Donnerstag oder am morgigen Freitag eintreffen, könne die EU-Kommission das Paket Anfang nächster Woche billigen.

Die EU-Kommission und Österreich seien nach den Beratungen zwischen Kroes und dem scheidenden Finanzminister Wilhelm Molterer (ÖVP) vom Montag "nahe einer Vereinbarung", sagte der Sprecher. Um welche erwartete Zusagen von österreichischer Seite es sich handelt, sagte der Sprecher nicht.

Zinsband zwischen sieben und zwölf Prozent

Dem Vernehmen nach soll es eine Art Zinsband zwischen 7 und 12 Prozent - oder sogar noch höher - geben: Die Höhe des Zinssatzes soll von der Bonität und Art des jeweiligen Instituts abhängen, sowie anderen Kriterien, wie der geplanten Abschichtung und der Art des Kapitals. Bei einer Verzinsung unter 10 Prozent müssten die Banken sich von Brüssel aber genau auf die Finger schauen und prüfen lassen. Auch wenn zumindest 30 Prozent private Investoren das frische Kapital zeichnen, würde ein Zinssatz am unteren Ende der Bandbreite als marktgerecht durchgehen. Die Dividende an Altaktionäre soll begrenzt werden. Eine Variante könnte eine Limitierung bei 25 bis 30 Prozent des Reingewinns sein.

Nach den bisherigen österreichischen Plänen sollte der Zinssatz, den die Banken für das staatliche Eigenkapital an den Bund abführen sollen, bei acht Prozent liegen. (APA)