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Roy Keane sah in Sunderland keine Zukunft mehr für sich.

Photo by Patrick Bolger/Getty Images

London - Sunderland und Trainer Roy Keane gehen getrennte Wege. Keane, der den Verein 2006 übernahm und 2007 in Englands höchste Fußball-Klasse führte, hatte seine Position schon am Wochenende selbst in Frage gestellt. Am Samstag hatten seine "Black Cats" 1:4 gegen die Bolten Wanderers verloren und waren in die Abstiegszone abgerutscht. Sunderland, derzeit auf Rang 18, war die erste Trainerstation des früheren Kapitäns von Manchester United und der irischen Nationalmannschaft.

Isolation

Keane, der in Sunderland zuletzt ein immer isolierteres Dasein führte, gab seinem Vorsitzenden Niall Quinn angeblich per SMS seinen Rückzug bekannt. Quinn betonte die freunschaftliche Atmosphäre die das Ende der Zusammenarbeit mit Keane gekennzeichnet hatte: "Jeder im Verein hat einen Riesenrespekt vor Roy. Er hat diesen Klub am Boden liegend vorgefunden und nach oben gebracht. Er ist nicht zurückgetreten, weil wir ein schlechtes Team haben, sondern weil er das Gefühl hatte, eine gute Mannschaft nicht mehr weiter voranbringen zu können", so Quinn. Keane hätte auch keine Kompensationszahlungen verlangt.

Der gegenüber seiner eigenen Mannschaft extrem kritische Keane hatte zuletzt ein schwer gestörtes Verhältnis zu seinen Spielern, die er nach schlechten Leistungen mit Schimpftiraden traktiert hatte. Keane war diese Woche bei keinem Training in Sunderland anwesend. Das soll in letzter Zeit kein Einzelfall gewesen sein

Sein Nachfolger könnte Sam Allardyce heißen, der bereits Interesse an einem Job in Sunderland geäußert hat. Allardyce war selbst als Spieler für den Verein aktiv und unter Peter Reid als Coach gearbeitet. Zuletzt hatte er Newcastle und Bolton betreut.

Nun wartet ManUnited

Am Samstag muss Sunderland nun ausgerechnet bei Manchester United bestehen, das seinerseits für den Anschluss an die Tabellenspitze einen Sieg anstrebt.  Die Elf von Coach Alex Ferguson (28), die ein Spiel weniger ausgetragen hat, liegt nach der 15. Runde hinter Liverpool (34) und Chelsea (33) sowie vor Arsenal (26) auf Rang drei.

Manchester hat zuletzt nicht nur in der Meisterschaft das Derby gegen City mit 1:0 gewonnen, sondern ist auch mit einem 5:3-Sieg gegen Blackburn am Mittwoch ins Ligacup-Halbfinale eingezogen und strotzt daher vor Selbstvertrauen. "Wir sind selbstbewusst und glauben, dass wir eine Serie von 10 oder 20 Spielen ohne Niederlage hinlegen können", betonte der zuversichtliche Rio Ferdinand.

Genauso wie ManUnited bekommt es auch Tabellenführer Liverpool mit einem Nachzügler zu tun, die Reds gastieren beim seit neun Spielen sieglosen Vorletzten Blackburn (13). Schwerere Aufgaben warten hingegen auf Chelsea (in Bolton) und Arsenal (gegen Wigan Athletic).  Bolton (9./20) hat vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen, Wigan (11./19), wo  Paul Scharner nach seiner Leistenverletzung wieder in die Startelf zurückkehren könnte, ist seit fünf Partien ungeschlagen.

Für Kapitän Emanuel Pogatetz geht es mit Middlesbrough (12./19) im Auswärtsspiel beim sensationell starken Aufsteiger Hull City (6./23) um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Das mit großen Ambitionen in die Saison gestartete Manchester City (15./17), das sich auswärts mit Fulham (10./19) matcht, braucht auch dringend Punktezuwachs, um nicht im Tabellenkeller zu versinken. (rob/APA/dpa)