Wien/Salzburg - "Eine Verkabelung, wie sie der Salzburger Landtag am 17. Dezember vorschreiben will, bedeutet das Aus für die Salzburg-Leitung", sagte der Vorstand der Verbund-Netztochter APG, Heinz Kaupa. "Eine Verkabelung wäre um bis zu zwei Mrd. Euro teurer als eine Freilandleitung und brächte noch anderer Nachteile."

Die Verluste seien beim Kabel um bis zu 50 Prozent höher als bei Freileitungen, sie seien weniger belastbar und Reparaturen schwerer durchführbar.

Hintergrund der Diskussion um neue Transportkapazitäten ist der Umstand, dass die Überlandleitungen in Österreich aufgrund starker Belastung regelmäßig zum Glühen kommen. Mit der für 2009 geplanten Inbetriebnahme der 380-Kilovolt-Leitung durch die Steiermark sollte sich die Situation im Süden Österreichs entschärfen, nicht aber im Raum Salzburg.

Nach derzeitiger Gesetzeslage würden die entstehenden Mehrkosten der Verkabelung in Salzburg auf alle Strombezieher in Österreich aufgeteilt. Ein Industriebetrieb müsste um 700.000 Euro mehr im Jahr zahlen, sagte Kaupa. Regulator Walter Boltz hat im Standard-Gespräch angekündigt, dies nicht durchgehen zu lassen. Sollte Salzburg die Kosten allein tragen, sei das eine andere Sache. Ein Industriebetrieb in Salzburg müsste dann rund neun Mio. Euro pro Jahr mehr zahlen. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.12.2008)