Beteiligten sich an der ersten Vorversion von GNOME 2.26 noch recht wenige der einzelnen Komponenten mit aktuellen Releases, so bietet GNOME 2.25.2 nun bereits einige sichtbare Neuerungen im Vergleich zur aktuellen stabilen Serie. Die zweite Testversion der kommenden Generation des Unix/Linux-Desktops steht ab sofort zum Download bereit.
Neues
Zu den neuen Features gehört unter anderem der Dateitransfer-Support für den Instant Messenger Empathy. Derzeit funktioniert dies noch ausschließlich lokal, in Zukunft will aber auch Jabber und andere geläufige Protokolle unterstützen.
User Switch
Der Login-Manager GDM unterstützt nun wieder das X Display Manager Control Protocol (XDMCP), eines der Features, die im mit GNOME 2.24 erstmals ausgelieferten Rewrite der Software verloren gegangen waren, das aber von diversen Distributionen wieder eingefordert wurde. Auch wurde das User Switch Applet für das GNOME-Panel vollständig umgestaltet, so dass es jetzt wohl eher als zentrales User-Applet bezeichnet werden kann.
Präsenz
So ist es hier nun unter anderem möglich Präsenz-Informationen (Available, Busy,...) zentral für den ganzen Desktop zu setzen, auf Sicht will man diese Infos dann nicht nur an lokale Anwendungen sondern auch - auf Wunsch - an Webservices weiterreichen. Ähnlich wie in der aktuellen Ubuntu-Version ist hier nun auch der Logout möglich, zusätzlich gibt es Einträge um die Desktop-Einstellungen und die persönlichen Informationen im "About Me"-Dialog zu erreichen.
Exchange
Für den Evolution 2.26 konzentriert man sich vor allem auf die Verbesserung der Exchange-Anbindung: So ist mit evolution-mapi eine neue Komponente zur Aufnahme in den Desktop vorgeschlagen, die über die einen direkten Zugriff auf Exchange-Server mittels der libmapi ermöglicht, bisher ging man hier den Umweg über das Webdav-Protokoll und den Outlook Web Access. Neben einer besseren Performance bietet evolution-mapi auch Unterstützung für Exchange 2007-Server.
Cleanen
Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Entwicklung ist das Aufräumen mit der Code-Basis bzw. die Entfernung der Abhängigkeiten von veralteten Bibliotheken. So wurde die Benutzung der libgnome/libgnomeui aus zahlreichen Anwendungen entfernt, auch andere Bibliotheken wie das Komponenten-Objekt-Model Bonobo und die bislang zur User-Interface-Erstellung benutzte libglade werden zunehmend ersetzt. Die BenutzerInnen merken dies vor allem daran, dass die (Kalt-)Startgeschwindigkeit so mancher Anwendung verkürzt wurde, da weniger Bibliotheken beim Start gelinkt werden.
Neue Komponenten
Zusätzlich sind auch wieder einige neue Anwendungen zur Aufnahmen in den Desktop vorgeschlagen. Darunter etwa das CD-Brennprogramm Brasero oder auch gnome-user-share zum einfachen Austausch von Dateien zwischen mehreren Desktops.
Download
GNOME 2.25.2 kann kostenlos in Form des Source Codes von der Seite des Herstellers heruntergeladen werden. Die fertige Version von GNOME 2.26 soll im März 2009 zum Download bereitstehen. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 05.12.2008)