Berlin - Bei Frauen mit Rheumatoider Arthritis lässt die Gelenkentzündung während der Schwangerschaft nach und setzt erst nach der Geburt wieder ein. MedizinerInnen der Berliner Charite haben die Ursache des Phänomens entdeckt: Bei der Schwangerschaft wird die spezifische Immunabwehr unterdrückt, damit der "Fremdkörper" Kind nicht abgestoßen wird.
Autoimmunerkrankung
Die auch als "Gelenkrheuma" bezeichnete Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich zunächst die Innenhaut der Gelenke entzündet, später wird dann gesundes Gewebe von Knorpel und Knochen zerstört.
Die Berliner RheumatologInnen untersuchten Blutzellen erkrankter und gesunder Frauen während und 24 Wochen nach der Entbindung. Dabei konzentrierten sie sich nach Angaben der Charité auf bestimmte Zellen des Immunsystems, Lymphozyten und Monozyten.
Erhöhter Spiegel von Monozyten
Während der Schwangerschaft unterschieden sich diese Zellen zwischen Gesunden und Erkrankten nicht. Beide Gruppen hatten einen erhöhten Spiegel von Monozyten. Diese sogenannten Fresszellen erkennen Bakterien und Viren. Niedrig war in beiden Gruppen der Anteil von Lymphozyten. Dieser Teil der spezifischen Immunabwehr erkennt körperfremde Antigene besser als das angeborene Immunsystem. Nach der Entbindung stieg die Zahl der Lymphozyten bei beiden Gruppen an. Die Monozyten nahmen dagegen bei den gesunden Frauen an, blieben aber bei den erkrankten Frauen erhöht. (APA/AP)