Kopenhagen - Der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu verlangte am Donnerstagabend ein Ende der Herrschaft Mugabes. Entweder trete dieser zurück oder er müsse mit Gewalt vertrieben werden, sagte der Friedensnobelpreisträger. Die Nachbarländer Simbabwes hätten Kapazitäten für einen Einsatz gegen Mugabe. Eine andere Möglichkeit sei, ihm mit einer Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu drohen.

Rice: Rücktritt Mugabes überfällig

US-Außenministerin Condoleezza Rice hat einen Rücktritt von Simbabwes Präsident Robert Mugabe als überfällig bezeichnet. Es sei jetzt die Aufgabe der Nachbarländer, entsprechenden Druck auf Mugabe auszuüben, sagte Rice am Freitag bei einem Besuchs in Kopenhagen. Die jüngste Wahl in dem afrikanischen Land sei ebenso wie die Verhandlungen über eine Machtbeteiligung der Opposition eine Farce gewesen. Zurzeit sei nicht mehr nur der vollständige politische und wirtschaftliche Zusammenbruch zu beobachten, jetzt litten die Menschen auch noch unter dem Ausbruch der Cholera.

Verhandlungen

Mugabe verhandelt derzeit mit der Opposition über eine Teilung der Macht in Simbabwe, nachdem er die jüngste Präsidentenwahl nur durch Einschüchterung und Manipulationen gewonnen hatte, die Opposition aber die Mehrheit im simbabwesischen Parlament erringen konnte.

Simbabwe hat am gestrigen Donnerstag wegen der Cholera-Epidemie den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Bisher erlagen 565 Menschen der Krankheit. Südafrika kündigte am Freitag die Entsendung einer Regierungsdelegation ins Nachbarland an, um Lebensmittelhilfe zu organisieren. Jeden Tag fliehen Tausende Einwohner Simbabwes vor der Not in ihrem Land nach Südafrika. (APA/Reuters/AP)