Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der Sammelklage würden für die Väter statt Kosten von 3600 Euro nur 900 Euro anfallen.

Foto: AP/Thomas Kienzle

"Netterweise erhalten die Betroffenen die Bescheide gerade jetzt, kurz vor Weihnachten." Väter, die den Kindergeld-Zuschuss für die Jahre 2002 und 2003 für die Mutter ihres Kindes begleichen sollen, bekommen dieser Tage Nachzahlungsbescheide von den Finanzbehörden zugeschickt (derStandard.at berichtete). Günter Tews, Jurist bei der Anwaltskanzlei Sattlegger, Dorninger, Steiner & Partner, hat das zum Anlass genommen, um eine Sammelklage vorzubereiten. Er will den Betroffenen helfen - und wittert vorweihnachtlichen Hochbetrieb. Immerhin sind rund 4500 Väter betroffen und würden sich alleine ein Viertel davon bei Tews melden, dann wäre ob der großen Menge an Arbeit "Weihnachten für mich geschmissen." Er zeigt sich zuversichtlich, ein großes Geschäft machen zu können. "Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet", sagt Tews im Gespräch mit derStandard.at.

Doch auch die Väter würden, so Tews, von der Sammelklage profitieren: Statt Kosten von 3600 Euro würden nur 900 Euro pro Person anfallen. Tews hat eine Website eingerichtet, wo alle Informationen und Anweisungen für die Betroffenen gesammelt werden. Wird vorerst von den Finanzbehörden nur eine Einkommensbestätigung geschickt, ist eine Einschaltung der Anwaltskanzlei noch nicht notwendig, heißt es. Handlungsbedarf sei dann "dringend" gegeben, wenn das Finanzamt einen Bescheid betreffend Rückforderung schickt. Dann sei innerhalb eines Monats eine Berufung zu erheben. Trews rechnet damit, dass die ersten konkreten Anmeldungen zur Sammelklage in den nächsten Tagen eintrudeln. Bis jetzt hätten 50 Personen ihr Interesse bekundet. (rwh, derStandard.at, 5.12.2008)