Prof. Dr. Günter Schweiger und Spicko Gerlinde laden mit dem neuen Buch "Die Reklamemarke" zu einer Zeitreise in die Gründerzeit ein, das Buch wurde kürzlich in Wien präsentiert. Der Bildband gibt Einblick in die Geschichte erfolgreicher Unternehmen und beleuchtet die bedeutenden Künstler der Reklamemarke, wie Koloman Moser, Ludwig Hohlwein und Egon Schiele. Die Sammlung Professor Schweiger besteht aus über 18.000 Marken, das Buch präsentiert eine, aus wirtschafts-, kultur- und kunsthistorischer Sicht, Auswahl.

Ein wichtiges Werbemittel um 1900

Die Geschichte der Werbemarke lässt sich bis in die Zeit des Biedermeier zurückverfolgen. Mit den Reklamemarken wurden Briefe verschlossen und versiegelt. Größere Bedeutung erlangten sie als Werbeträger und Sammelobjekt. Zur Zeit der Jahrhundertwende war die Reklamemarke eines der populärsten Werbemittel. Anfangs wurden Ausstellungen mit den Marken beworben. Später wurden sie von Unternehmen entdeckt, die sie als Werbeträger für ihre Produkte einsetzten. In ihrer Blütezeit, zwischen 1900 und 1914, gab es mehr Sammler von Reklame- als von Briefmarken.

Kunstwerke der Werbung

Prof. Dr. Günter Schweiger: "Diese Art und Weise, wie auf wenig Raum die Werbebotschaft gelungen vermittelt wird, ist eine Kunst, die viele Werber in Zeiten, wo es wichtig ist, mit Doppelseiten für Aufmerksamkeit zu sorgen, verlernt haben. Die Reklamemarken sind eine Anregung für Kreative und Marketingverantwortliche, sich auf den Kern ihrer Markenbotschaft zu besinnen."

Online-Ausstellung Reklamemarken

Der Lehrstuhl für Werbewissenschaft und Marktforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien präsentiert die  Sammlung von 18.000 historischen Reklamemarken per Internet unter wu-wien.ac.at/werbung/reklamemarken. Mittels anwenderfreundlicher Suchfunktion lässt sich das Archiv rasch nach Kriterien wie Künstler, Produkt/Marke, Branche oder Jahr des Drucks durchforsten. (red)