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Ein Schnupfen kann helfen das Immunsystem zu stärken und es für Schlimmeres zu wappnen

Foto: AP/Roberto Pfeil

Frankfurt/Main - Das körpereigene Abwehrsystem muss regelmäßig mit Krankheitserregern in Kontakt kommen, damit der Mensch nicht seine Immunität verliert. Übermäßige Angst vor einer Ansteckung mit Erkältungserregern ist nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten daher unbegründet und kann sogar mehr schaden als nutzen. Leichte Infektionen könnten dem Immunsystem helfen, auf dem "neuesten Stand" zu bleiben. Dies gelte besonders für Infektionen, gegen die der Körper nach einer Erkrankung nur kurzzeitig immun sei.

Fehlender Kontakt kann auch schaden

Erreger, die sich häufig und schnell verändern können, werden nämlich nach einiger Zeit vom Immunsystem schlecht oder gar nicht mehr erkannt, wie der Bonner Internist Peter Walger betont. Dazu zählten beispielsweise Erkältungs- und Influenza-Viren sowie Viren, die eine Magen-Darm-Grippe auslösen könnten. Bei fehlendem Kontakt mit solchen Erregern könne sich das Infektionsrisiko um das Sechsfache erhöhen, sagt Walger unter Berufung auf eine französisch-irische Studie.

Eine gelegentliche Erkältung könne also auch ihr Gutes haben. "Wenn der Körper auf ihm unbekannte Keime trifft, dauert es länger, bis eine effektive Immunabwehr aufgebaut ist. Eine Erkältung kann dann schwerer verlaufen und länger dauern", erklärt der Facharzt. Auch in der Erkältungszeit bestehe also für gesunde Menschen kein Grund, andere Menschen zu meiden. (APA/AP)