Wien - Der Molekularbiologe Magnus Nordborg übernimmt am 1. Jänner die Leitung des Gregor Mendel-Instituts (GMI) für Molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Das teilte die ÖAW in einer Aussendung mit. Nordborgs Vorgänger, Dieter Schweizer, war bereits Ende 2007 in Pension gegangen, seither war man auf Chefsuche.

Der 1965 in Schweden geborene Nordborg ist derzeit Professor für Molecular and Computational Biology an der University of Southern California (USC) in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien). Seine wissenschaftliche Karriere startete er mit seinem Ph. D. an der Stanford University, anschließend absolvierte er Gastaufenthalte an der University of Chicago und an der Lund University. Laut ÖAW zählt er zu den "weltweit führenden Pflanzenmolekularbiologen".

Forschungsspektrum

Nordborgs Forschungsspektrum reicht von molekularen Grundlagen der Pflanzengenetik bis zu populationsgenetischen Modellen. Er hat sich einen Namen in einem neuen Forschungsfeld gemacht, das die genetische Variationsbreite nutzt, um die genetisch-molekularen Mechanismen der Entwicklung der Arten zu verstehen. Die Aufklärung der genetischen Basis der evolutionären Anpassung ist durch die modernen Methoden der Sequenzierung von Erbgut möglich geworden.

Das 2000 gegründete GMI betreibt Grundlagenforschung auf den Gebieten der Zell- und Entwicklungsbiologie und der Genetik von Pflanzen. Die Forschungsschwerpunkte gelten molekularen Mechanismen von epigenetischen Vererbungsphänomenen, der Signalübertragung und Stressantwort bei Pflanzen sowie Fragestellungen zur Chromosomenbiologie und der Entwicklungsgenetik. (APA)