Teilung des Fadenwurmembryos im Einzellstadium

Foto: courtesy of Bruce Bowerman

Oregon - Einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckten Biologen, als sie die Zellteilung (Zytokinese) eines Fadenwurms untersuchten. Um die Mutterzelle genau im richtigen Moment einzuklemmen und dadurch die Teilung in zwei identische Tochterzellen zu bewirken, sind dünne Zellfäden entscheidend beteiligt, die sogenannten Aktin- und Myosin-Filamente. Deren Aktivität wird von Proteinen bestimmt, die Signalmechanismen zur Erzeugung von linearen und verzweigten Mikrofilamenten auf der Innenseite der Oberfläche der sich teilenden Zelle auslösen. Die Steuerung der Produktion verzweigter Mikrofilamente macht die Membran dehnbarer und erlaubt ihr, die Zelle besser nach innen zu drücken, damit sich ihre Trennung vollziehen kann. Diese Entdeckung des Instituts für Molekularbiologie an der Universität Oregon wurde im Fachjournal "Science" veröffentlicht.

Einsatzmöglichkeit

Das Embryo des Fadenwurms, dessen Zellteilung untersucht wurde, dient vielen genetischen Forschungen als Grundlage für die Erforschung auch menschlicher Gene, die ähnlich funktionieren. Laut den US-Biologen liefere die Entdeckung einen wichtigen Beitrag für die feinere Abstimmung von Anti-Krebs-Therapien. "Es können auch neue Anforderungen für Medikamente bestimmt werden, die die Teilung von Krebszellen unterbinden", sagt Forschungsleiter Bruce Bowerman.

Auf einige der in der Untersuchung entdeckten Proteine zielten bereits bestimmte Krebsmedikamente ab. Nun könne man jedoch besser untersuchen und verstehen, wie die Stabilisierung der Mikrofilamente durch Proteine bei der Zellteilung funktioniert. "Man kann auch erkennen, wie andere Proteine sich verhalten, um die Steifheit einer Zellmembran zu verändern, damit sie die für die Zellteilung und Vermehrung notwendige Formveränderung durchlaufen kann", so Bowerman abschließend. (pte)