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Toni erledigt seinen Job, das schmerzte...

Foto: Reuters/Beier

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...den nicht schuldlosen Andreas Ibertsberger ganz besonders.

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München - Deutschlands Fußball-Meister Bayern München hat Sensationsaufsteiger 1899 Hoffenheim am Freitagabend in der deutschen Bundesliga in die Schranken gewiesen. Die Münchner feierten in der mit 69.000 Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena dank eines Last-Minute-Tores des italienischen Teamstürmers Luca Toni (92./achter Saisontreffer) in einem hochklassigen Spiel einen schmeichelhaften 2:1-Erfolg.

Trotzdem stehen die Hoffenheimer, bei denen ÖFB-Teamspieler Andreas Ibertsberger links in der Viererkette durchspielte, vor dem Herbstmeistertitel, da die Truppe von Coach Ralf Rangnick (+19) gegenüber den Münchnern (+15) nach der 16. Runde (beide 34 Punkte) das bessere Torverhältnis aufweist. Im Rennen um den Winterkönig ist auch noch Hertha BSC (30). Die Berliner hatten am Samstag die Chance, mit einem Sieg bei Schalke 04 bis auf einen Zähler an das Topduo heranzurücken.

Ibisevic traf einmal mehr

Liga-Toptorschütze Vedad Ibisevic brachte den sensationell starken Liga-Neuling mit seinem 18. Saisontreffer nach einem Weis-Zuspiel in Führung (49.), Philipp Lahm mit einem leicht abgefälschten Weitschuss nach einer tollen Einzelaktion gelang für die Elf von Jürgen Klinsmann aber schnell der Ausgleich (60.). Als alle schon mit dem verdienten und leistungsgerechten Remis rechneten schlug Toni, der zuvor zahlreiche Chancen ausgelassen hatte, doch noch zu. Der italienische Teamspieler profitierte dabei von einem missglückten Abwehrversuch von Ibertsberger, der Toni den Ball unabsichtlich ideal servierte.

"Das Ergebnis ist extrem bitter, wir hätten einen Punkt verdient gehabt", stellte Hoffenheim-Coach Ralf Rangnick nach dem Schlusspfiff enttäuscht fest. Das gestanden sich auch die Bayern ein. "Das war ein echtes Spitzenspiel mit zwei gleich guten Mannschaften. Wer am Ende die bessere ist, sehen wir am Saisonende", meinte Bayern-Kapitän Mark van Bommel, der auch gleich hinzufügte: "Tonis Tor ist aus dem Nichts gefallen."

Hoffenheim hellwach aus der Kabine

Ibertsberger und Co. lieferten auch in München von Beginn an eine Klasse-Vorstellung in der Offensive ab und beeindruckten die Fans und die zahlreichen Fernsehzuschauer - die Partie wurde in 168 Ländern live übertragen. Nach flotter, aber torloser erster Hälfte, in der die Bayern trotz mehr Ballbesitz kaum zwingende Chancen gegen den im Spiel nach vorne stets gefährlichen Provinzclub hatten, kam Hoffenheim hellwach aus der Kabine.

Nach Zuspiel von Weis setzte sich Ibisevic gegen Massimo Oddo durch und ließ beim 18. Saisontor seine ganze Klasse aufblitzen. Es brannte weiter im Bayern-Strafraum, doch Torwart Michael Rensing (54.) und Lucio (55.) klärten in höchster Not. Dann fasste sich Lahm ein Herz und erzielte mit einem Schuss aus 16 Metern, der von Marvin Compper abgefälscht wurde, den Ausgleich. Nach Flanke von Oddo vergab Toni (68.) per Kopfball eine seiner zahlreichen Möglichkeiten, ehe der Italiener in der Nachspielzeit doch noch für die Entscheidung zugunsten des Titelverteidigers, bei dem der französische Superstar Franck Ribery zumeist abgemeldet war, sorgte.

"Wir sind viel gelaufen und haben viel investiert, aber am Ende haben wir nichts. Die Niederlage ist nicht verdient", ärgerte sich der Bosnier Ibisevic. In der 17. Runde trifft Hoffenheim nun am kommenden Sonntag auf Schalke 04, während die Bayern schon am Samstag beim VfB Stuttgart gastieren. Die Hertha bekommt es vor der Winterpause noch zu Hause mit dem Karlsruher SC zu tun.(APA/dpa)