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Die Blackwater-Mitarbeiter Evan Liberty (links) and Dustin Heard (rechts) mit ihren Anwälten beim Verlassen des Gerichtssaals.

Foto: Reuters/Jonathan Ernst

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Die Verteidiger der Privatsecurities legten dieses Foto vor, das einen Angriff auf den Diplomatenkonvoi belegen soll.

Foto: AP /Courtesy of Harris, Wiltshire & Grannis LLP

Washington - Mehr als ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf 17 Bewohner von Bagdad durch Wachleute der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater Worldwide ist der Gerichtstermin für fünf der Beteiligten in den USA festgelegt worden. Der Prozess soll ab 29. Jänner 2010 mit der Auswahl der Geschworenen beginnen.

Neben Totschlag wird den Angeklagten Donald Ball (26),  Dustin Heard (27), Evan Liberty (26), Nick Slatten (25) und Paul Slough (29) vorgeworfen, ein Maschinengewehr zur Begehung eines Verbrechens verwendet zu haben, worauf eine Mindeststrafe von 30 Jahren steht.

Jeremy Ridgeway sagt gegen seine Kollegen aus

Ein sechster Söldner ließ sich auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein: Jeremy Ridgeway wird gegen seine Kollegen aussagen, wenn im Gegenzug einige Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen werden. Ein Vertreter der Firma Blackwater zeigte sich am Montag "extrem enttäuscht und überrascht" über das Schuldeingeständnis: Ridgeway habe, falls das Geständnis der Wahrheit enstspreche, bisher seinem Arbeitgeber gegenüber Falschaussagen gemacht.

Slough hatte am Tag nach dem Zwischenfall gegenüber US-Ermittlern erklärt, er habe das Feuer auf einen Autofahrer eröffnet, weil dieser ihn direkt ansah und sich das Fahrzeug auf den Diplomaten-Konvoi zubewegte. Der nächste Gerichtstermin wurde für 6. Jänner festgelegt.

Zeugen aus dem Irak

Kenneth Kohl vom US-Justizministerium kündigte an, dass zu dem Strafverfahren mehrere Zeugen aus dem Irak eingeflogen würden. Der Anklagevertreter hatte einen Prozesstermin im Harbst angestrebt, die Verteidigung plädierte aber auf eine Verschiebung, um mehr Beweismaterial sammeln zu können.

17 Zivilisten getötet

Den Sicherheitsleuten, die alle ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte sind, wird vorgeworfen, am 16. September vorigen Jahres 17 irakische Zivilpersonen erschossen zu haben. Laut US-Justizministerium reicht das Beweismaterial nur in 14 Fällen für eine Anklage aus. Blackwater gibt an, dass die Wachleute angegriffen worden seien und dann und geschossen hätten. Eine Untersuchung der irakischen Behörden kam zu dem Schluss, dass die Blackwater-Angestellten nicht provoziert worden seien.

Nach dem Zwischenfall an der Bagdader Nisoor-Kreuzung im Herbst 2007 wollte die irakische Regierung die umstrittenen Blackwater-Mitarbeiter vor ein irakisches Gericht stellen. Für Proteste sorgte kurz darauf die Entscheidung des US-Außenministeriums, weiterhin die Dienste der umstrittenen Firma in Anspruch zu nehmen. Blackwater ist die größte von drei privaten Sicherheitsfirmen, die Aufträge zum Schutz von Diplomaten im Irak erhalten haben. (red/Reuters/APA/AP)