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1995 lag Österreich im Bereich Naturwissenschaften noch im Spitzenfeld.

Foto: APA/Jäger

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Die Ergebnisse der vergangenen Studie 2005.

Grafik: APA

Wien - Österreich hat beim Volksschul-Leistungstest TIMSS 2007 (Trends in International Mathematics and Science Study) deutlich schlechter abgeschnitten als bei der ersten Teilnahme 1995. Das berichtet die Tageszeitung "Österreich" in ihrer Samstag-Ausgabe. Bei der internationalen Bildungsvergleichsstudie wurden die Kompetenzen in Mathematik- und Naturwissenschaft von rund 175.000 Schülern der 4. Klasse Volksschule in 37 Ländern erhoben. Die Ergebnisse werden offiziell erst am kommenden Dienstag präsentiert.

Während "Österreich" über die Plätze der Länder berichtet, sind in den der APA vorliegenden (bis 9. Dezember, 16.00 Uhr gesperrten, Anm.) internationalen TIMSS-Berichten 2007 für Naturwissenschaft und Mathematik - wie in derartigen Studien üblich - keine Platzierungen angegeben. Dies ist aufgrund der statistischen Standardfehler nicht möglich. Klar ist aber, dass Österreich gegenüber der ersten Teilnahme 1995 deutlich abgestürzt ist und nicht mehr in der Spitzengruppe rangiert. Allerdings liegt Österreich noch über dem Durchschnitt.

Unter den 26 Ländern, die 1995 teilnahmen, lag Österreich bei den Leistungen im Bereich Naturwissenschaften an der Europaspitze und weltweit mit Südkorea, Japan und den USA in der Spitzengruppe. Etwas schlechter war das Ergebnis in Mathematik, wo Österreich hinter den Niederlanden und Tschechien in der europäischen Spitzengruppe und international im oberen Mittelfeld rangierte. Die besten Leistungen erzielten hier Singapur, Südkorea, Japan und Hongkong. 16 Länder haben 1995 und 2007 mitgemacht und sind damit direkt vergleichbar.

Schmied verweist auf "das Erbe einer Zeit des bildungspolitischen Abbaus"

Unterrichtsministerin Claudia Schmied bestätigte am Samstag in einer Aussendung die vorab veröffentlichten Ergebnisse: "Was passiert, wenn man bei unseren Schulen spart, sehen wir an der Verschlechterung der Ergebnisse" verweist sie auf "das Erbe einer Zeit des bildungspolitischen Abbaus zwischen 1995 und 2007", ohne zu erwähnen, dass es sich dabei genau um die Amtszeit ihrer Vorgängerin Elisabeth Gehrer handelt. "Die Last dieses Erbes werden wir noch einige Zeit zu tragen haben", so Schmied die in der neuen Studie eine "neue Bestätigung unseres Reformkurses" sieht.

Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser kritisierte die "nur sehr halbherzigen Reformschritte" im Regierungsprogramm, obwohl Österreich in den drei großen Bildungsstudien PISA, PIRLS und TIMMS seit Jahren immer weiter zurück falle. Die Ursache dafür ortet er im Wesentlichen in der Halbtagsschule, durch sie verzichte man auf die Hälfte der vollen Aufnahmefähigkeit der Schüler. (APA)