Wien - Ein "Selbstversuch" in der FPÖ-Zentrale könnte Folgen haben: In einem Video auf der Website der Tageszeitung "Kurier" lässt sich der FPÖ-Abgeordnete und Generalsekretär, Harald Vilimsky, mit Hilfe von Uniformierten mit einer Elektroschockpistole beschießen. Dabei wurden 50.000 Volt Spannung durch seinen Körper gejagt. Bei den Uniformierten dürfte es sich wie aus dem Video auf der Kurier-Website ersichtlich  um Justizwachebeamten handeln.

Erhebungen

In dem Video sind ihre Gesichter unkenntlich gemacht und die Stimme eine  als "Taser-Experte der Justiz" vorgestellten Mannes ist verzerrt. Aus dem Justizministerium hieß es dazu, es würden Erhebungen unternommen. Denn es sei noch nicht klar, ob es sich tatsächlich um Beamte handle. Wären es solche, sei die Aktion sicher nicht autorisiert gewesen. Was den offiziellen Gebrauch der Elektroschockwaffen betreffe, sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, deren Endbericht noch nicht vorliege.

Vilimsky, der den Einsatz der Waffe befürwortet, will mit der Aktion für den Gebrauch der Pistole im Bereich der Justizwache werben. "Wenn an einem Abgeordneter der Republik Österreich das angewandt werden kann, wird es auch für einen gewaltbereiten Häftling möglich sein."

Taser-Einsatz ausgesetzt

Ex-Justizministerin Maria Berger hatte den Gebrauch sogenannter Taser-Pistolen im Strafvollzug vorerst ausgesetzt. Damit reagierte sie auf den Protest von Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international (ai) gegen die Elektroschockpistolen sowie eine Einschätzung des Comite contre la torture. Der UN-Ausschuss gegen Folter hatte den Taser-Einsatz als mögliche "Form von Folter" bezeichnet, der in bestimmten Fällen zum Tod führen könne. (APA)