Berlin - Die Regierung des Kosovo hat erstmals ihr Bedauern über die Umstände der Verhaftung von drei Agenten des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) geäußert. "Das war ein sehr unglücklicher Vorfall", sagte die stellvertretende Außenministerin Vlora Citaku der "Welt am Sonntag". Man könne sich aber nicht für eine Sache entschuldigen, "mit der wir nichts zu tun haben". Der Vorfall sei "kein politischer Kreuzzug und kein politischer Fehler" gewesen, sagte Citaku. "Wenn jemand etwas falsch gemacht hat, dann war es nicht die Schuld unserer Regierung."

Çitaku wollte nicht ausschließen, dass andere Spieler in der Region Interesse daran haben könnten, die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Kosovo zu destabilisieren. "Weder die Bombe noch die unglückliche Entwicklung, die dann folgte, war in unserem Interesse", so die Ministerin. Den BND-Männern war vorgeworfen worden, in den Anschlag auf das Internationale Zivilbüro (ICO) in Pristina vom 14. November verwickelt gewesen zu sein. Deshalb saßen sie zehn Tage lang im Kosovo in Haft. (APA)