New Orleans - Im US-Kongress gibt es erstmals einen Abgeordneten vietnamesischer Abstammung. Bei einer Nachwahl gewann am Samstag der 41-jährige Republikaner Anh "Joseph" Cao gegen den demokratischen Amtsinhaber William Jefferson, der nach neun Amtszeiten aus dem Bundesparlament ausscheidet.

Die Republikaner führten einen intensiven Wahlkampf, um den Bezirk in New Orleans zu erobern, der bisher als traditionell demokratisch galt und mehrheitlich von Bürgern dunkler Hautfarbe bewohnt wird. Gegen Jefferson ist ein Verfahren wegen Bestechung, Geldwäsche und Amtsmissbrauchs anhängig. Der Beschuldigte hat seine Unschuld beteuert. Er erhielt 47 Prozent der Stimmen, auf Cao entfielen 50 Prozent.

Seit 1975 in den USA

Wahlsieger Cao erhielt auch die Unterstützung aus Teilen der Demokratischen Partei. Er kam nach der Einnahme von Saigon durch die kommunistischen Vietkong-Truppen im Jahr 1975 in die USA, wo er nach seinem Studium eine Anwaltslaufbahn einschlug.

In einer zweiten Wahlentscheidung in Louisiana gewann der republikanische Arzt John Fleming mit dem knappen Ergebnis von 48 zu 47 Prozent gegen den demokratischen Kandidaten Paul Carmouche. Dieser Bezirk wurde bisher von dem Republikaner Jim McCrery vertreten, der nach zehn Amtszeiten nicht mehr antrat. Die Nachwahlen wurden erforderlich, weil die Wahl am 4. November wegen der Folgen des Hurrikans "Gustav" verschoben wurde. (APA/AP)