Wien - Ein bisschen Zeit gelassen hat er sich, doch dann konnte Uli Hoeneß halt nicht anders. Komfortabel im Fersehstudio sitzend kartete der Bayern-Manager nach dem Gipfeltreffen in der deutschen Bundesliga zwischen den Münchnern und Hoffenheim am Freitag doch ein bisschen nach. Und das aus einer Position der Stärke, hatte doch der Meister den Emporkömmling 2:1 besiegt und in der Tabelle aufgeschlossen.

"Wenn ich mir bei der Entwicklung, die ich sehr positiv finde, überhaupt Sorgen machen würde, dann ist es die Besserwisserei von Ralf Rangnick. Er versteht schon nach sechs Monaten nicht mit der Höhenluft umzugehen', meinte Hoeneß im DSF-"Doppelpass" zum Hoffenheim-Coach, der ihm im Vorfeld der Partie zu selbstbewusst agiert hatte.  Und legte mit Blick auf die höhere Belastung der Bayern nach: 'Die sollen erstmal nächstes Jahr international spielen, und dann schauen wir mal, was sie tun. Wir kommen aus Lyon nach Stuttgart. Und was macht Hoffenheim? Die ruhen sich die ganze Woche auf der Couch aus und spielen am Wochenende gegen Schalke."

Auch der 1. FC Köln bekam vom redseligen München-Manager sein Fett ab, ein Angebot für München Lukas Podolski aus dem Rheinland sei "unsäglich" gewesen. Er habe nicht den Eindruck, dass die Kölner den Nationalstürmer wirklich wollen, sagte Hoeneß. Einen Wechsel im Winter schloss er dezitiert aus, da Ersatz für die Champions League so schnell nicht gefunden werden könne. Der auslaufende Vertrag des Niederländers Mark van Bommel soll dagegen verlängert werden. Man werde dem Mittelfeldspieler ein Angebot machen, so Hoeneß.

Weniger Gefallen an der gehypten Auseinandersetzung in der Allianz Arena hatte selbstredend der unglückliche Verlierer, der das entscheidende Tor durch Luca Toni in der zweiten Minute der Nachspielzeit hinnehmen musste.  Hoffenheim-Geschäftsführer Rotthaus: "Ich finde das Ergebnis, mit Verlaub, zum Kotzen. Trotzdem Kompliment an die Spieler: Es war eine Niederlage, die 89 Minuten Spaß gemacht hat." (red)