Neu Delhi - Die in Indien regierende Kongresspartei hat bei wichtigen Regionalwahlen trotz der Terrorserie von Bombay (Mumbai) erfolgreich abgeschnitten. Nach ersten Zwischenergebnissen und Hochrechnungen vom Montag kann die Kongresspartei in der Hauptstadt Neu Delhi eine dritte Wahlperiode regieren. Auch im nordwestindischen Bundesstaat Rajasthan führt sie vor der hindu-nationalistischen BJP, die dort bisher die Regierung stellt. Im nordostindischen Bundesstaat Mizoram zeichnet sich ebenfalls ein Machtwechsel zugunsten des Kongresses ab. Die auf nationaler Ebene wichtigste Oppositionspartei BJP liegt dagegen in den zentralindischen Bundesstaaten Madhya Pradesh und Chhattisgarh vorne, in denen sie seit 2003 regiert.

In Neu Delhi, Rajasthan und Mizoram hatten die Wähler zum Ende der dreitägigen Terrorserie in Bombay oder danach ihre Stimmen abgegeben. In Chhattisgarh hatte ein Teil der Stimmbezirke vor, ein Teil während der laufenden Angriffe gewählt. In Madhya Pradesh war am 27. Dezember abgestimmt worden, kurz nach Beginn der Terrorserie. Zentrales Thema bei den Regionalwahlen waren steigende Lebenshaltungskosten und später auch die Terrorangriffe, für die muslimische Extremisten verantwortlich gemacht werden. Die BJP hatte der Kongresspartei vorgeworfen, bei der inneren Sicherheit versagt zu haben. Die Hindu-Nationalisten konnten den Unmut in der Bevölkerung über die Angriffe aber offensichtlich nicht in Stimmengewinne ummünzen.

Spätestens im Mai kommenden Jahres stehen in Indien Parlamentswahlen an. Die Kongress-geführte Zentralregierung kann allerdings einen früheren Wahltermin ansetzen. Kongress-Sprecher M. Veerappa Moily sagte am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur IANS, man werde angesichts der jüngsten Erfolge über einen früheren Wahltermin beraten. "Es könnte bereits im Februar sein." (APA/dpa)